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Sommerurlaub 2020 – II

Wie bereits im letzten Poste erwähnt sind wir für den zweiten Teil des Sommerurlaubs an den Genfer See gefahren. Durch einen glücklichen Zufall habe ich eine sehr schöne Unterkunft in Rivaz, einem 300 Selendorf mitten in den Lavaux Weinbergen, gefunden.

Das kleine Rebhäuschen war unmittelbar angrenzend an die Weinreben gelegen

und hatte eine fantastische Aussicht auf den Genfersee und die Rivera von Vevey und Montreux in der Ferne.

Drinnen war es sehr modern und komplett ausgestattet und liess keine Wünsche offen um einen entspannten Sommerurlaub verbringen zu können.

So konnte man nach einem heissen Badetag am Genfersee, den Tag auf der am Abend schattigen Terrasse bei einem guten Glas Weisswein ausklingen lassen.

Den Wein bekommt man natürlich gleich nebenan von einem der vielen ortsansässigen Winzern.

Da dieser nicht immer anwesend ist funktioniert die Weinschenke im Selbstbedienungsprinzip. Bezahlt wird entweder mit Karte mit dem auf dem Fass liegenden Card Terminal, oder man öffnet die ehemalige Ovomaltine Büchse (ebenfalls auf dem Fass) und schmeisst das Geld dort zu den bereits reichlich vorhandenen Geldscheinen dazu. Unglaublich!

Ich hatte beim Urlaub in der Schweiz etwas Bedenken wegen dem Wetter. Wir hatten aber grosses Glück, denn es war nur einen Tag regnerisch und etwas kälter so dass man sich ein Jäckchen überziehen musste.

Die Region bietet aber auch bei schlechtem Wetter so einiges, um den Tag zu verbringen zu können. Angefangen vom Altstadtshopping in Lausanne, oder einem Besuch in den zahlreichen Museen stehen zahreiche Angebote zu Verfügung. Eine gute Wahl ist sicherlich das Charlie-Chaplin-Museum in Vevey. Dem Künstler wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufenthaltsgenehmigung für die USA entzogen, weil das FBI ihn beschuldigte, ein Kommunist zu sein. Er siedelte darum in die Schweiz um und lebte mit seiner Frau Oona und den acht Kindern ab 1952 in dem Herrenhaus «Manoir de Ban» oberhalb des Dorfes.

Die riesige Villa mit angrenzendem Park wurde in einen Museumskomplex umgewandelt der sich in zwei Teile gliedert. Im ersten Teil, der sich in der alten Villa befindet, wird Chaplins filmisches Schaffen und seine unverwechselbare Komik thematisiert.

Im zweiten Teil der Ausstellung, in einem neu erbauten Gebäude erwachen die schönsten Filmszenen mit Wachsfiguren und nachgebauten Sets zum Leben. Die wackelnde Hütte aus «Goldrausch»,

die Zahnräder aus «Moderne Zeiten»,

oder der Friseursalon aus «Der grosse Diktator» um nur einige Exponate zu erwähnen.

Auch kann man einige alte Requisiten oder Gegenstände betrachten. Vom alten Filmprojektor von Koch Optik aus Zürich,

bis hin zu Filmstreifen und alten Magazinen aus der Zeit ist alles vorhanden. Ich finde so alte Trouvaillen immer sehr schön und betrachte diese immer lange im Detail.

Wer nach diesem Besuch noch mehr Museum sehen möchte, könnte in Vevey zusätzlich das Alimentarium besuchen. Ein Museum unter dem Patronat von Nestlé, dass sich mit dem Wandel in unserer Ernährung auseinandersetzt. Wahrzeichen ist die berühmte Gabel von Vevey, die im Genfersee vor dem Museum steht. Da ich während meiner Pilgerreise schon mal dort war, verzichtete ich dieses Mal auf einen Besuch.

Die Wanderung durch die Lavaux Weinberge habe ich bereits mehrmals unternommen und immer wieder kann ich mich an der wunderschönen Landschaft kaum satt sehen.

Die kleinen Dörfer durch die man hindurch wandert haben einen unglaublichen Charme,

mit ihren kleinen und zum Teil sehr alten Geschäften.

Abschliessend muss ich sagen, dass mir der Urlaub in der Genfersee Region sehr gefallen hat. Irgendwie haben unsere Welschschweizer einfach die bessere Lebensphilosophie als wir Deutschschweizer. Alles ist dort irgendwie entspannter und in Kombination mit dem Genfersee präsentiert sich die Gegend als sehr mondän.

Mit dem Blick vom Rebhäuschen auf den Vollmond über der Rivera von Montreux möchte ich diesen Beitrag abschliessen.

Weitere Fotos findet man im Fotoalbum und eventuell folgt noch ein Kurzfilm zu späterem Zeitpunkt. Das zahlreiche Videomaterial muss ich zuerst sichten und auf vernünftige Länge kürzen.

Wie immer nach so einem Poste…. ihr wisst schon 😉 ….. schön wars!

Sommerurlaub 2020 – I

Der Zufall wollte es, dass ich mir bereits im letzten Jahr vorgenommen hatte den Sommerurlaub in Schweiz zu verbringen. Angesichts der momentanen Situation war dass im Nachhinein gesehen gar keine so schlechte Idee. Eigentlich war die Region um den Genfersee für zwei Wochen als Urlaubsort gewählt. Aufgrund von Terminproblemen musste ich kurzfristig umdisponieren und habe eine Woche Genfersee gegen eine Woche Wanderurlaub in Grindelwald getauscht. Entsprechend gespannt war ich, wie sich der Sommer in den Bergen erleben lässt, denn ich hatte diesen noch nie dort verbracht. Die gewählte Ferienwohnung in einem typischen Grindelwalder Chalet lag etwas oberhalb vom Dorfzentrum am Rande der Weiden und war darum sehr ruhig.

Sie war sehr modern eingerichtet und bot eine ausgezeichnete Sicht vom Balkon auf den Eiger.

Da sich das Wetter am Tag nach der Anreise geradezu perfekt präsentierte, wurde als erstes ein Ausflug aufs Jungfrau Joch unternommen. Dies hatte zwar nicht viel mit Wandern zu tun, da man die Strecke vollständig mit der Bahn zurücklegt.
Das Jungfrau Joch ist nach meiner Meinung ein «must see» in der Region. Die Höchstgelegenen Bahnstation Europas auf befindet sich dort 3454 über Meer. Auf der Aussichtsplattform des Sphinx Observatoriums hat man an einem so wolkenlosen Tag eine grandiose Aussicht auf den Aletschgletscher
und auf das schweizerische Mittelland.
Allerdings teilt man sich diese Aussicht mit anderen gefühlten 1000 Touristen die das Joch jeden Tag förmlich überrennen.
Einzig die Bergdohle fühlte sich anscheinend ganz wohl in dem Getümmel. Diese sass die ganze Zeit auf den Masten und beobachtete das Geschehen.
Wie schon eingangs geschrieben, ein «must see». Wenn man es aber schon mal gesehen hat, kann man in Zukunft sicherlich darauf verzichten, denn die Menschenmassen werden nicht weniger wenn die Asiaten wieder reisen können.

Nach einer längeren Wanderung auf das Faulhorn bei etwas windigen Wetter
wurde am darauffolgenden Tag eine weitere Wanderung auf dem Plateau der Schynige Platte unternommen. Die Anfahrt zum Plateau unternimmt man am besten mit der Antiken Zahnradbahn. Die 1914 elektrifizierte Bahnstrecke wird immer noch mit den damals beschafften Elektrolokomotiven fahrplanmässig betrieben.
In dem hoch gelegenen Alpengarten blühen Edelweiss,
Enzian und weitere schützenswerte Gebirgspflanzen in ihrer natürlichen Umgebung oberhalb der Waldgrenze. Auf einem etwa ein Kilometer langen Rundgang kann man zwei Drittel der gesamten Alpenflora betrachten.
Auf der danach unternommenen Wanderung rund um das Plateau hat man eine schöne Fernsicht auf die gegenüberliegenden Berner Alpen und auf der anderen Seite, steilabfallend die Sicht auf den türkisblauen Brienzersee.
Danach hatten wir Lust einen Ausflug per Fahrrad zu planen. Die Wasserfälle der Rosenlaui Schlucht seien eine Besichtigung wert informierte man mich vor dem Urlaub. Darum kurzerhand eine schöne Fahrradtour zu den Wasserfällen mit anschliessenden Baden im Brienzersee geplant. Schnell stellte sich heraus, dass wir uns wohl uns ein E-Bike leiste müssen.
Die über 1300 Höhenmeter Anstieg sind scherlich für meine Kondition zu viel. Unter dem Motto «haste keine Kondition, dann brauchst du Strom» machten wir uns zur Fahrradvermietung auf.
Auf der Grossen Scheidegg angekommen war ich aber trotz Elektrounterstützung ganz schön durchgeschwitzt. Ich habe es mir nicht nehmen lassen und bin die Steigung nicht mit voller Unterstützung gefahren. Ich wollte so den Akku etwas schonen da dort oben erst etwa 1/3 der Tour absolviert waren und beim Brienzersee doch noch einige kurze Anstiege zu meistern sind.
Nach einer fetzigen Abfahrt machten wir an unserem Ausflugsziel, der Rosenlaui Gletscherschlucht halt.
Über einen gesicherteren Weg von 573 Metern Länge mit mehreren Tunnels gelangt man in die Schlucht hinein. Was anfangs mit einem schönen Wasserfall anfängt
entwickelt sich zum tosenden und reissenden Wildwasser je tiefer man in die Schlucht hineingelangt.
Gegen ende ist man dem Wasser so nahe, dass man förmlich von der Gischt geduscht wird. Der Lärm des Wassers, dass mit bis zu 6000 Liter pro Sekunde herunter stürzt, ist ohrenbetäubend, die Naturgewalt atemberaubend.

Weiter unten im Tal kommt man dann am altehrwürdigen Belle-Epoque-Hotel aus dem Jahre 1905 vorbei. Dieses ist heute immer noch der damaligen Zeit entsprechend eingerichtet und bietet Zimmer nur mit Dusche/ WC auf dem Gang an.

Am letzten Abend machte ich noch dieses schöne Foto vom Eiger bevor wir uns zum Genfersee aufmachten
um in unserem kleinen Winzerhäuschen, mitten in den Lavaux Weinbergen den zweiten Teil des Sommerurlaubs zu verbringen.
There is more to come, stay tuned!

Erste Sommerwanderung

Die Urlaubszeit hat begonnen und ich bin seit langem wiedermal, am letzten Wochenende in die Berge gefahren um Wandern zu gehen. Zu dritt wollten wir eigentlich auf den Speer, den höchsten Nagelfluh-Berg Europas wandern. Aber irgendwie hatten wir die Zeit falsch berechnet, es waren über 3 ½ Stunden Aufstieg zu bewältigen und danach den gleichen Weg wieder zurück. Da es nach der Ankunft im Rietbacher Hochmoor bereits kurz vor Mittag war, entschieden wir uns die Route zu ändern um anstatt zum Speer zur Alp Tanzboden zu Wandern.
Die grossen Kumuli Wolken malten eine schöne Stimmung auf die Landschaft. Die hellen und dunklen Flecken ergaben sehr schöne Farben und kontrastreiche Fotos.
Beim Aufstieg wanderten wir an zahlreichen Weiden vorbei wo das Vieh den Sommer verbringt. Dieses Exemplar schmiss sich förmlich in Pose für das Fotoshooting.
Oben angekommen konnten wir die schöne Aussicht auf den Zürichsee und in Richtung Bodensee bestaunen, sehr schöne Farben mit den hohen Wolken.
Danach genehmigten wir uns einen leckeren «Huuskaffi» in der Alpwirtschaft (Kaffee mit Zwetschgenschnaps und Schlagrahm) bevor wir zum Abstieg aufgebrochen sind.
Ach ja, noch etwas.… meinen ersten Alleinflug mit Landung auf einem mir fremden Flugplatz habe ich auch noch erfolgreich absolvieren können. Es ging alles gut, bin erfolgreich in Langenthal gelandet und habe den Weg zurück problemlos wieder gefunden. Auch der Sprechfunk mit dem Controller klappte gut, bis auf einige Kleinigkeiten an den ich noch feilen muss bin ich sehr zufrieden. Selfi gibt’s wieder keins, eventuell klappts es beim nächsten Mal.
Jetzt erstmal 2 Wochen Sommer Urlaub!

Dies und das…

In letzter Zeit ist viel los und ich komme viel zu selten dazu hier etwas zu posten. Wo soll ich anfangen…. Leider sind wir immer noch dazu angehalten im Homeoffice zu bleiben, dies sicherlich bis 7. Juli. Danach sieht es danach aus, als würde unsere Firma dies wohl noch einmal verlängern oder anordnen, dass wir uns nur im Office aufhalten sollen, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Ich muss zugeben, obwohl der vielen positiven Aspekte, dass Homeoffice mir langsam auf die Nerven geht. Irgendwie bin ich ständig zuhause und bewege mich viel zu wenig. Wenn ich nicht am Abend jeweils noch etwas unternehme, dann würde mein Schrittzähler (ich habe keinen) wohl etwas zwischen nichts und ganz wenig anzeigen.

Zudem fehlt mir der Austausch mit meinen Arbeitskollegen, da helfen auch unsere gelegentlichen Video-Bier-Afterwork-Partys nicht mehr. Was anfangs noch funny war findet kaum noch Anklang.

Bei der Flugausbildung komme ich gut, wenn auch nicht ganz so schnell voran wie ich es mir vorgestellt habe (Corona lässt auch hier grüssen). In der Zwischenzeit konnte ich die Sprechfunkprüfung erfolgreich abschliessen und meinen ersten, etwas weiteren Alleinflug absolvieren. Ich plante diesen wie gewohnt selbständig und wählte eine Route durch die Voralpen ausserhalb von irgendwelchen Kontrollzonen der Flugsicherung. Der Flug dauerte rund eine Stunde und führte mich über Rapperswil durch das Toggenburg an der Norseite der Churfirsten entlang nach Sargans und von dort aus wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Eigentlich wollte ich noch ein Selfie machen, aber ich war viel zu Konzentriert um mich mit etwas anderem beschäftigen zu können. Die vielen Segelflieger in der Luft forderten absolute Konzentration und dauernde Luftraum Überwachung. Der auffrischende Nordost Wind der Bisenströmung machten den Flug etwas «bockig» und ich musste paarmal korrektiv auf die abrupten Bewegungen der Maschine reagieren. Dafür wurde ich belohnt mit einer ausgezeichneten Fernsicht und mit einer schönen Landung trotz dem auffrischenden Seitenwind. Gut gemacht meinte mein Fluglehrer!

Heute war darum Grill and Chill am nahe gelegenen Fluss angesagt. Die 2 Servelats schmeckten vorzüglich nach einer intensiven ersten Wochenhälfte.
Lecker wars!

Kajaking an Pfingsten

Es wurde wieder mal Zeit etwas zu unternehmen was ich schon lange Mal machen wollte, nämlich Kajak fahren. Schon einmal liess ich mich auf dem Rhein stromabwärts treiben und habe dies als sehr entspannend empfunden. Allerdings dazumal mit einem grösseren Boot das nur schwer zu transportieren war. Darum trage ich seit längerem den Gedanken mit mir herum, ein aufblasbares Kajak zu kaufen. Um herauszufinden ob dies mir wirklich entspricht, haben wir am Wochenende eine Mietkajak Tour auf der Reuss gebucht.

Der Guide fuhr uns samt Ausrüstung stromaufwärts zu einer Wasserungsstelle und erklärte uns die Handhabung des Bootes. Viel gibt es da nicht zu erklären meinte er, seine Hartschalen Boote sind unsinkbar, gut steuerbar, richtungsstabil und können fast nicht Kippen was eindeutig ein Vorteil ist bei Wassertemperaturen von 17 Grad 😉 Und schon ging es los! Am Anfang war die Reuss noch recht zahm, man konnte gemütlich vor sich hin Paddeln und das Kajak war wirklich einfach zu steuern.

Wie von unserem Guide angetönt kommt man auf der Strecke schon mal in etwas wilderes Wasser. Aber dank dem guten Material rutscht man da einfach durch und muss nicht viel machen. Es ist darauf zu achten, dass man die Wellen möglichst gerade durchfährt und falls mal ein Stein in den Weg kommen sollte, einfach darüber rutschen. Ganz easy meinte er.

Und siehe da, es funktioniert. Die ersten 2 – 3 Wildwasser waren gut zu durchqueren, man gewöhnt sich an die Steuerung und kann die Richtung gut bestimmen. Wichtig ist, dass man wachsam bleibt und vorrausschauend steuert.

Auf dem zweiten Abschnitt unsere Tour bekam ich überraschend mehr Mühe das Kajak zu kontrollieren. Irgendwie war ich selbst in ruhigeren Passagen ständig am Paddeln, um meine eingeschlagene Route zu halten. Jetzt bloss konzentriert bleiben, das Wildwasser im «Gnadenthal» liegt kurz vor mir und ich muss zwischen zwei Felsen hindurch steuern.

Ich paddelte wie ein Weltmeister, aber das Boot schien mir irgendwie nicht zu folgen und machte was es wollte. So kam es wie es kommen musste, ich rammte mit der Bootsspitze einen der Felsen, es drehte mich um 180 Grad und ich geriet rückwärts in das Schwemmholz. Das «Gnadenthal» kannte bei mir keine Gnade, ich ging darum gnadenlos im 17 gradigen Wasser Baden.

Aber ein echter, harter Kajaker kennt keine Kälte. Mit minus einem Hut und minus einer Sonnenbrille ging es weiter. Die Sonne wärmte zum Glück einen sofort wieder auf und dank dem intensiven Paddeln wurde mir auch nicht kalt. Ich wage es gar nicht zu schreiben, aber es hat mich dann bei einem leichten Wildwässerchen nochmal in die Reuss geschmissen. Irgendwie scheint dieser Sport wohl doch nichts für mich zu sein, dachte ich und paddelte den letzten Kilometer ziemlich frustriert auf die Anlegestelle zu.

Als der Guide mich dort begrüsste und fragte, wie es mir gefallen hat, merkte er sofort, dass es wohl nicht so mein Ding gewesen ist. Erstaunt darüber, als ich ihm erzählte, dass ich zwei Mal abgestiegen bin, half er mir das Boot aus dem Wasser zu ziehen und erschrak ab dem Gewicht des Kajaks. So wie es scheint hatte sich der Hohlkörper mit x-Litern Wasser gefüllt was so nicht sein sollte. Irgendwo hatte das Boot ein Leck und füllte sich deshalb mit Wasser. Dies erklärt auch meine Probleme beim Steuern und das Kentern. Da das Boot um ein Vielfaches schwerer war und sich der Schwerpunkt ständig, durch das schwappende Wasser im Hohlkörper änderte, hatte ich wohl erschwehrende Umstände bei meiner ersten Kajak Tour.

Dem Guide war das ganze natürlich gar nicht recht und erstatte uns sofort die Hälfte des Mietbetrags zurück, in der Hoffnung, dass ich es nochmals probieren werde. Ich meinerseits war ganz froh, dass das Problem nicht unbedingt an mir lag. Ich werde es sicherlich nochmals probieren, allerdings bei etwas wärmeren Wassertemperaturen, denn sonst muss ich wieder den harten Mann heraushängen lassen 😉

Besuch in der Coronahölle und Auszeit

Letzten Montag habe ich das Tessin, die schweizerische Coronahölle, besucht. Coronahölle deshalb, weil der Kanton Tessin als erster und am stärksten von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen war. Ich bin allerdings nicht einfach so hingefahren, sondern mit meinem Fluglehrer hingeflogen und habe damit das erste Mal als Pilot die Alpen überquert. Im Verlaufe der schweizerischen Pilotenausbildung muss man für die Lizenz zusätzlich mehrere Lektionen Alpeneinweisung absolvieren. Es werden da unteranderem die Gefahren im Gebirge und die Prozeduren bei Flügen im Alpinen Gelände behandelt. War sehr schön der Flug und ging nur rund 55 Minuten. Nach nur einer knappen Stunde konnte ich am Flughafen Locarno aussteigen für eine Strecke für die man mit dem PKW etwa 3 Stunden braucht. Echt toll die Fliegerei! Leider verweigerte die Kamera ihren Dienst, darum habe ich keine Bilder vom Flug … und mit dem Handy fotografieren geht schlecht während dem pilotieren 😉 Das Tessin ist schön wie immer, wie erwartet war von der Hölle nichts zu sehen, die Journalisten die diesen Mist auf ein Papier drucken lassen waren zum Glück auch nicht da.

Ich hatte diese Woche Urlaub den ich eigentlich auf Mallorca verbringen wollte. Dank der Pandemie wurde natürlich alles abgesagt und verschoben. Ich habe mich aber entschlossen, den Urlaub dennoch zu nehmen und ging insgesamt dreimal fliegen. Um sich einen Tapetenwechsel nach dem ganzen «Corona-bleiben-sie-zuhause» Theater zu gönnen, bin ich dann über die Auffahrt für einen Kurzurlaub in den Kanton Fribourg gefahren. Ein guter Freund hat in der Region eine Ferienwohnung die er im Moment nicht so oft besucht. Darum bot sich die Gelegenheit förmlich an, ein paar Tage dort zu verbringen. Das Freiburgerland besticht durch seine wenig besiedelte Landschaft mit weiten Felder und sanften Hügeln.

Schon quasi vor der Haustüre, nach einem kurzen Marsch auf einen nahe gelegenen Hügel, hat man diese perfekte Aussicht auf die Bernerischen Alpen inklusive des Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau.

An den Wiesenränder wandert man an unzähligen Mohnblumen vorbei. Wirklich schön wie die Bauern hier die Ausgleichsflächen bewirtschaften.

Am Freitag sind wir dann um den Murtensee geradelt. Ich war schon mal in der Gegend und lasse es mir nicht nehmen jeweils den «Salavaux Plage» zu besuchen. Ein sehr schön gelegener Naturstrand an der Westseite des Murtensees.

Die Kinder haben ihre ware Freude endlich wieder baden gehen zu dürfen. Generell hatte ich das Gefühl, dass in der französischen Schweiz das ganze Corona Theater etwas gelassener angegangen wird als in der Deutschschweiz.

Wir sind dann um den ganzen See geradelt und auf der Nordseite hoch zum Mont Vully. Die Anstiege durch die Rebberge sind wirklich sehr schön und man hat eine Panoramaaussicht auf den See und die Berge. Leider war es am Freitag etwas dunstig und die Fernsicht war darum ein wenig eingeschränkt. Aber es war trocken, warm und es hat gutgetan!

Hier noch ein kurzes Video der Rundfahrt mit einigen Impressionen vom Fahrradausflug. Gerne wieder einmal im Sommer.

Digitaler Senior 2.0 mit Maske

Ich dachte ich schreibe wiedermal einen Poste in meinen Blog….nicht dass jemand meint ich sei an Corona erkrankt und verstorben. Ich habe in letzter Zeit weniger Lust am Abend zuhause wieder vor den PC zu sitzen um einen Poste zu schreiben, denn dank Homeoffice Zwang sitze ich sowieso schon den ganzen Tag alleine vor dem Monitor und verbinde mich mittels Video Call, Chat, Conference Call mit meinen Kollegen. Ich hoffe das Ganze ist demnächst vorüber so dass wir uns hoffentlich bald in kleinen Gruppen wieder im Office treffen können. Ehrlich gesagt ist wegen Corona sowieso nicht viel los. Fliegen ist bis am 11. Mai immer noch verboten, danach weiss man noch nicht so genau was man darf und was nicht.

Allerdings ist ja nicht alles negativ an der Situation. Ich erspare mir jeden Tag das pendeln und habe so etwas mehr Zeit am Abend die lauen Frühsommerabende zu geniessen, das Wetter war in den letzten Wochen bekanntlich der Hammer. Auch forciert einen die Krise Sachen zu erledigen die man eigentlich schon lange hätte machen können, aber auf die lange Bank geschoben hat da keine unmittelbare Eile bestand. So habe ich jetzt endlich meine Mutter voll digitalisiert. E-Mail, WhatsApp, E-Banking, Home delivery Shopping um nur einige Schlagwörter zu nennen. Eigentlich müsste sie im Moment gar nicht mehr nach draussen zum Einkaufen, aber sie benötigt natürlich immer wieder Sachen die nicht so ganz einfach Online bestellt werden können (z.Bsp. Tomatenpflanzen) die ihr dann einen Grund liefern irgendwo hin zu fahren. Mit ihren fast 80 Jahren gehört sie natürlich voll zur Risikogruppe, darum habe ich ihr zumindest mal eine Hygienemaske besorgt die bis vor kurzem in der Schweiz gar nicht erhältlich war. Eine Freundin die bei einem chinesischen Unternehmen arbeitet war so nett mir ein paar abzugeben.

Ich weiss gar nicht ob das alle wissen, aber in der Schweiz hatten wir unsere selbstgemachtes Maskengate. Gesichtsmasken wurden in unserem Land trotz Pandemieplan weggespart und müssen jetzt teuer vom Bund im Ausland beschafft werden. Seit kurzem erst sind diese in den Läden erhältlich und stehen auch dem Ottonormalverbraucher zur Verfügung. Da es bis jetzt zu wenige hatte, kommunizierte der Bund jeweils, dass Masken nicht nötig sind und deren Nutzen nicht wissenschaftlich erwiesen ist. Im Moment wird allerdings durch die Medien die Maskentragepflicht richtig heraufbeschworen, es würde mich darum nicht wundern, wenn der Bund am Schluss doch noch einknicken würde und auch die Tragepflicht per Notrecht beschliesst. Das Ganze entwickelt sich sowieso langsam zum einem Demokratie Supergau. Wenn sie dann noch die elektronische Zwangsüberwachung anordnen, dann leben wir wohl urplötzlich mit polizeistaatlichen Verhältnissen und gravierenden Einschränkungen unserer Grundrechte die man eigentlich eher von diktatorischen Regimes her kennt. Man darf gespannt sein…

Meine Mutter hat nun eine Maske. Ob diese etwas bringt weiss man nicht, ob sie sie trägt ist ihr überlassen. Gut so!