Frühjahreswanderung aufs Hörnli

Die angenehmen Temperaturen verleiteten heute zu einer ersten Wanderung. Belohnt wurde man mit einer schönen Fernsicht und der wärmenden Sonne bei etwas Wind um 4 Grad.

Zufälligerweise liegt der Berg an der Via Jakobi (Jakobsweg), eine kleine Gruppe Abschnittspilger verpflegte sich gerade mit Schnitzel und Pommes, so muss es sein!

Zum Jahreswechsel

Im letzten Poste hatte ich mir eigentlich vorgenommen, hier etwas mehr zu schreiben, wenn es etwas zu berichten gibt. Es ist nun leider so, dass es seit dem letzten Urlaub nicht viel zu Berichten gab. Die Arbeit hatte mich fest im Griff sowie seit November irgend so eine doofe Infektion, bei der ich den Husten fast nicht mehr wegbringe (Corona oder sonst was).

Darum blieb in den letzten Wochen etwas mehr Zeit zum Fernzuschauen. Ich habe mir die Serie DAVOS 1914, eine Co Produktion vom Schweizer Fernsehen und der ARD angeschaut. Die Serie ist sehr aufwendig gemacht und spielt im ersten Weltkrieg in Davos auf der Schatzalp, die früher eine Lungenkurklinik für an Tuberkulose erkrankte war.

Die Produktion war die teuerste Serie, die das Schweizer Fernsehen je mitfinanziert hat. Das 18-Millionen-Budget sieht man dann auch. Die Szenerie ist perfekt, die Kostüme sind schön und es gibt viele Statisten. Allerdings mache ich bei der Geschichte selbst ein paar Abstriche. Ich finde die Story, dass eine einheimische Krankenschwester die Welt rettet, etwas zu weit hergeholt. Als am Schluss sogar Lenin anreiste, um vor Ort einen Geldkoffer abzuholen, damit er seine bolschewistische Revolution finanzieren konnte, fand ich es eindeutig zu viel der Fiktion. Aber sicherlich sehenswert, schon alleine wegen der Kulisse und den Kostümen. Den Trailer der Serie findet man auf YouTube.

Das Luxussanatorium Schatzalp wurde ab dem Jahre 1953 als Berghotel Schatzalp weitergeführt, in der Struktur aber so belassen wie dazumal. Geschichtsträchtig verbunden mit der Schatzalp ist auch der Roman von Thomas Mann, Der Zauberberg. Die Inspiration zur Geschichte bekam Thomas Mann von seinem eigenen Aufenthalt in Davos. Seine Frau Katia erkrankte an Tuberkulose und reiste zur Liegekur ins Waldsanatorium Davos.

Da gestern das Wetter sehr gut war, spontan entschlossen einen Ausflug zur Schatzalp nach Davos unternommen. Das Hotel ist beindruckend, das Restaurant und die Bar sind immer noch fast original im Jungendstiel erhalten (ich konnte leider keine Fotos im Gebäude machen). Auch das Hotelgebäude hat, so wie ich finde, eine schöne Patina. Die Farbe blättert an gewissen Stellen etwas ab, es wurde nicht alles auf Hochglanz renoviert. Genau diese Dinge machen den speziellen Charakter der Schatzalp aus, man fühlt sich gleich etwas in der Zeit zurückversetzt.

Auf der Schatzalp kann gut Winterwandern, es hat nur wenige Skipisten in diesem Teil des Skigebiets in Davos.

Wir sind dann von der Schatzalp via dem Wasserfallrundgang zur Strela-Alp gewandert. Die Winterwanderwege sind gut präpariert und der üppige Schnee gepaart mit dem schönen Wetter machten eine schöne Kulisse.

Nach dem Mittagessen in der Strela-Alp (Älpermakaronen mit Apfelmus) sind wir dann wieder runter gewandert zur Schatzalp, zum auf der Hotelbar Terrasse schon vorzeitig auf das neue Jahr anzustossen. Wirklich toll das Ambiente, Tische gedeckt mit weissen Tischtüchern in alten Lehnsessel sitzend, ohne irgendwelche wummernde Apre-Ski Musik, mitten im Winterkurort. Das Ganze hat wirklich Stil dort.

Ich wünsche euch allen ein gutes und schönes 2024

Herbsturlaub

Ich habe hier schon lange nichts mehr geschrieben und finde es eigentlich schade, denn der Blog ist für mich eine Art Tagebuch, mit dem Vorteil, dass man die Einträge elektronisch leichter findet und zudem mit den Bildern die Erinnerungen noch etwas besser abrufen kann. Aber in den letzten Monaten hatte ich keine Lust mich hier zu verwirklichen, ich war einfach zu müde. Das möchte ich nun wieder ändern und habe mir vorgenommen, ab und zu wieder zu etwas schreiben, wenn ich etwas zu berichten habe.

Letzte und diese Woche war ich seit langem mal wieder auf der malerischen Insel Kreta in Griechenland, die mir wegen des warmen Herbstwetters in guter Erinnerung geblieben ist.

Im Flugzeug, Sonnenaufgang über Italien

Über einen Freund habe ich die Möglichkeit, eine kleine Wohnung in einem privaten Resort an der Südküste zu mieten, was ich sehr schätze. Die Anlage ist sehr gepflegt und liegt in der schönen Bucht von Damnoni.

Das tolle ist, dass man im Resort eigentlich alles hat, was man braucht. So gibt es zum Beispiel einen eigenen kleinen Laden, in dem man sich frische Brötchen für das Frühstück holen kann, man kann aber auch zum großen Frühstücksbuffet gehen (wo wir nie waren) und sich bedienen lassen. So werden die unterschiedlichsten Bedürfnisse abgedeckt und man hat trotz der vielen Menschen nicht das Gefühl, in einem großen Hotelkomplex zu wohnen.

In der Bucht gibt es zwei, drei nette Tavernen, in denen man wunderbar zu Mittag oder zu Abend essen kann. Wir sind deshalb immer abends hingegangen, es ist einfach netter bei den Griechen und ausserdem sehr lecker.

Auf Kreta leben schätzungsweise eine halbe Million Katzen bei rund 600’000 Einwohnern, sie sind also allgegenwärtig. Interessant fand ich, dass sie eigentlich alle gut aussehen und ich keine einzige verwahrloste Katze gesehen habe. Die Kreter scheinen die kleinen Schmusetiere zu lieben.

Auch ist die Insel recht vielfältig, es empfiehlt sich darum immer ein Mietauto zu nehmen oder sich zumindest eines tageweise auszuleihen. Dann kann man einsame Kloster besuchen

einen Palmen Strand

oder die Höhlen von Matala in denen vor langer Zeit Hippies gewohnt haben sollen

Nach dem Sightseeing gabs dann fast immer einen guten Kaffee und ein Glas frisch gepresster Orangensaft an einem schönen Ort wie hier in Plakias.

Ausser Baden und ein wenig Sightseeing mit dem Auto haben wir nicht viel unternommen, aber immerhin dann doch noch eine etwas längere Wanderung, die Küstenwanderung von Agia Roumeli nach Loutro. Laut Bergwelten ist dies der Wanderklassiker an der Südküste Kretas. Der Weg am Fusse des steil abfallenden Küstengebirges gehört zu den eindrucksvollsten Wanderungen entlang der Südküste Kretas. So fuhren wir mit der Fähre von Chora Sfakion über Loutro nach Agia Roumeli und wanderten von dort zurück nach Loutro.

Der Hafen von Loutro gefolgt von weiteren kleinen, einsamen Buchten mit einigen kleinen Hotels.

Die Wanderung führt uns zuerst entlang einiger einsamer Sandstrände, um dann steil an der Bergflanke in einen dünn bewaldeten Kiefernwald anzusteigen. Der Wald spendet aber nur wenig Schatten, es empfiehlt sich ausreichend Wasser mitzunehmen.

Gegen Ende der Wanderung wird das Gelände sehr steil, Trittsicherheit ist beim Abstieg ist ein Muss.

Ab Loutro ging es dann wieder zurück mit der Fähre nach Chora Sfakion, auf der wir den perfekten Tag mit dem Sundowner auf dem Meer abschliessen konnten.

Hier noch die Ausbeute der Wanderung, einfach lecker diese Südfrüchte frisch ab Baum.

Schön wars!

Zum vergessen

Das Jahr 2022 war glaube für viele ein Jahr zum vergessen. Obwohl die Zeitungen sich bemühen auch gutes aus diesem Jahr hervorzuheben, war es für mich persönlich eines der schlechtesten Jahre an die ich mich erinnern kann; und endete zumindest für mich genau so negativ wie die ganze Grundstimmung in diesem Jahr. Kommen 2023 bessere Zeiten? Ich weiss es nicht?
Für mich wird auch das 2023 auch ziemlich fordernd werden. Allen anderen wünsche ich natürlich ein gutes neues Jahr mit viel Glück und Gesundheit; was ja das wichtigste im Leben ist.

Herbsturlaub in Zermatt

Wie schon seit längerem, bin ich sehr schreibfaul geworden. Dies hat mit mehren Dingen zu tun auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Hier darum einige Bilder vom Herbsturlaub in Zermatt.

Die typischen Schwarznasenschafe aus der Region

Der kleine Bergsee mit dem Matterhorn im Hintergrund, hochalpine, etwas karge Landschaft

Der Hochgelegene Stellisee auf 2538 Meter über Meer

Charles Kuonen Hängebrücke am Europaweg, längste Fussgängerhängebrücke der Welt

Wanderung zum Zmutt Stausee

Hier ruht eine unserer Wasserkraftreserven für den Winter

Die warmen Temperaturen lassen das Gletscherwasser immer noch ordendlich schmelzen, was der Reserve zu gute kommt.

Neues aus meiner Bubble

Eigentlich wollte ich im Sommer drei Wochen Urlaub machen, was leider durch die anstehenden Projekte auf der Arbeit nicht möglich war. So habe ich die dritte Wochen nach hinten geschoben und bin darum nochmals anfangs August in den Urlaub gereist. Wie schon beim letzten Mal wieder in der Schweiz, dieses Mal sehr ökologisch mit dem öffentlichen Verkehr und dem Fahrrad. Wir reisten mit dem Zug nach Neuenburg um den Neuenburger See mit dem Velo zu umrunden.

Der Neuenburger See ist der grösste Schweizer See der ganz im Territorium der Schweiz liegt und war im Jahre 2002 Hauptaustragungsort der schweizerischen EXPO. Die Landschaft um den See ist wirklich sehr malerisch. Als erstes sind wir nach Yverdon les Bains geradelt, wo wir das erste Mal übernachtet hatten. Yverdon hat eine schöne Badebucht am See, die einen schönen Sandstrand bietet, sowie eine grosse, schattige Fläche unter Bäumen, die zum Verweilen einlädt.

Am Abend gabs dann noch eine tolle Standparty mit Musik, einigen Essenständen und natürlich diversen Bars.

Hier noch ein Foto der kleinen Altstadt mit Stadtkirche, davor das Denkmal von Pestalozzi.

Weitergeradelt sind wir dann nach Estavayer-le-Lac, wie der Name schon verrät, ist die Stadt auch am See gelegen, denn ein kühlendes Bad war am Abend unbedingt nötig bei der Hitze.

In Estavayer gibt es im See eine lustige Installation, den sogenannten Cable Ski. Einfach erklärt hat man einen Skilift in den See gestellt, bei dem das Kabel über 4 Umlenktürme gezogen wird. Am Kabel sind Seile mit Bügeln befestigt, an denen Sich Wakeboarder oder Wasserskifahrer 800m über den See ziehen können, unten ein kurzes Video.

Estavayer-le-Lac selber ist etwas erhöht zum See gelegen und die Stadt könnte eine Kulisse für einen mittelalterlichen Kinofilm sein. Mit der alten Stadtmauer und dem Schloss, den vielen kleinen und engen Gässchen wirklich ein Besuch wert.

Dann sind wir wieder nach Neuenburg zurückgeradelt wo wir es uns zwei Nächte lang in einem schönen Hotel, unmittelbar am Hafen gelegen, mit Blick auf den See, gemütlich gemacht haben. Wir unternahmen dann nochmals einen Ausflug zur Petersinsel im Bielersersee, zogen es aber vor mit dem Schiff zurück zu fahren, weil bei Temperaturen von über 32 Grad es wirklich sehr heiss war. Auf dem Foto der kleine Ort Ligerz mit seinen Weinhängen, vom Schiff aus fotografiert.
War eine entspannte Sommerwoche, und wieder mit perfektem Sommerwetter, was will man mehr.

In meiner Bubble

Seit längerem tue ich mich schwer etwas in meinem Blog zu schreiben. Zuerst wollte ich diesem Poste den Titel «ich sehe schwarz» geben. Wenn sich in einigen 1000 Kilometer Entfernung die Menschen zu Tode schiessen, die Energieversorgung demnächst zusammenzubrechen droht, der Planet früher oder später durch die Klimaerwärmung unbewohnbar werden könnte und falls dies nicht eintreffen sollte, immer noch die Möglichkeit besteht, dass man uns mit Atomwaffen in die Luft sprengt, dann fand ich diesen gar nicht so unangebracht.

Aber als ich den Dokumentarfilm «The Bubble» gesehen habe, hab ich’s mir nochmals überlegt.

Der Film handelt von Pensionierten Amerikanern die sich in Florida in eine Luxus Einfamilienhaus Siedlung zurückgezogen haben und dort in einer Art eignen Welt leben. Der Ausdruck «in einer eignen Welt» ist hier wirklich zutreffend, denn die sogenannten Villages haben heute bereits eine Ausdehnung von 142 Quadratkilometern, haben eigne Einkaufszentren und sogar einen eignen Radiosender, der nur gefilterte und passende Informationen verbreitet die nicht gemütsschädigend sind. Die 54 Golfplätzen, 96 öffentlichen Swimmingpools, unzähligen Freizeitanlagen und Clubs runden das Angebot ab.

In der letzten Zeit höre und lese ich oft Sätze, die sich sinngemäss zum Thema der Abschottung aus der Gesellschaft äussern: «Ich schaue die Tagesschau nicht mehr, ich höre keine Radionachrichten, ich will mir nicht die Laune verderben lassen, ich will den Tag positiv beginnen und vor allem das Gute sehen.» Eine gewisse Verwandtschaft dieser Sätze mit den Sätzen der Menschen unter der Bubble von Orlando scheint darum sehr naheliegend.

Und darum habe ich mich dazu entschlossen, mich wieder in meine eigene Bubble zurück zu ziehen und hier kurz über meinen Sommerurlaub zu schreiben den ich in der Genfersee Region verbringen durfte. Denn dieser Blog soll auch etwas ein Zeitdokument für mich werden, was habe ich wann, wo gemacht. Darum sind die Belanglosigkeiten die ich hier zum Besten gebe auch in erster Linie für mich bestimmt, wenn es allerdings jemand lesen sollte, dann wünsche ich viel Spass dabei.

Es ist bereits das zweite Mal, dass ich das kleine, schöne Rebhäuschen in Rivaz reserviert hatte, wohlgemerkt ein Jahr im Voraus. Wenn ich mir das Chaos an den Flughäfen, bei der Bahn und auf den Strassen anschaue, dann hatte ich wohl den richtigen Riecher, dass uns Corona noch länger beschäftigen würde als gedacht. Unsere 2.5 Stunden Anreise inkl. der Fahrräder auf dem Fahrradträger war im Vergleich dazu sehr entspannt.

Wir hatten durchwegs schönes Wetter, der gratis Strand in Rivaz wurde darum rege genutzt. Generell finde ich es toll, wie in der Genfersee Region die öffentlichen Badeplätze mit Infrastruktur wie Toilette, Umkleidekabine und Dusche gratis zur Verfügung stehen. Bei uns in der Deutschschweiz hätte man da schon lange ein Kassier Häuschen hingestellt und bei den Parkplätzen eine Parkuhr angebracht.

Die tägliche Dampfschiff Parade gab es jeden Tag am Strand gratis dazu.

Die erste Wanderung unternahmen wir dann im Hinterland von Vevey, von Bloney aus bis Les Avants. Da man mit der Touristkarte in sämtlichen Zonen in der Region kostenlos ÖV fahren kann, bewegt man sich hauptsächlich mit der Bahn hin und her, was der persönlichen Entspannung sicherlich zugute kommt.

An einem Morgen, an dem das Wetter noch nicht so sonnig und heiss war, haben wir uns entschlossen die Salz Mine in Bex zu besuchen. Seit 1554 werden dort Stollen in den Berg getrieben und über ein weit verzweigtes Netz von Tunneln Salz aus dem Berg gespült.

Der Besuch ist allerdings nichts für Leute mit Platzangst, man fährt mit einem echten Grubenzug in den Berg ein.

Das Salz kann dort nicht so einfach aus dem Berg herausgebaggert werden. Für die Gewinnung werden Bohrungen in den Berg getrieben aus diesen dann mittels Wasser dieses herausgespült wird. Danach wird das Salzhaltige Wasser ins Thal gepumpt wo es dann mittels Trocknung, aus dem Wasser extrahiert wird. Ganz schön Aufwendig der Prozess.

Als kleinen Nebenerwerb lagert die Mine auch Käse und Wein ein. Die konstanten Temperaturen und die konstante Luftfeuchtigkeit begünstigen anscheinend die Reifung.

Das besonders reine «Fleur des Alps» Salz wird im Berg selber noch in handarbeit gewonnen. Es ist das reinste Salz das es gibt, ohne Zusatzstoffe.

Die nächste Wanderung führte uns auf einen der höchsten Punkte in der seenahen Region. Von Haute Caux bis Rochers de Naye waren es nur 7km, allerdings auch rund 900 Höhenmeter. Die angenehmen Temperaturen machten die Wanderung aber zum Vergnügen und man wurde belohnt mit einer fantastischen Sicht auf den Genfersee.

Es gibt so viele schöne Plätze in der Gegend, das Wasser ist kristallklar und je nach Sonneneinstrahlung oft richtig kitschig türkis blau. Ich kann nur jedem empfehlen die Gegend mal zu besuchen, man verpasst sonst etwas.


Und wie immer am Schluss eines solchen Postes, Schön wars!