Archiv für den Monat: Januar 2020

Greta Wasser

Man kommt in der heutigen Medienwelt nicht darum herum, fast überall begegnet man Frau Thunberg. Darum dachte ich mir, dass sie auch in diesem Blog nicht fehlen darf und widme ihr diesen Poste. Ich trinke Kohlensäurehaltiges Mineralwasser sehr gerne und konsumiere zuhause so rund 10 Liter pro Woche. Ihr fragt euch sicher was Greta Thunberg mit meinem Mineralwasser zu tun hat?

Seit längerem nerve ich mich über den vielen PET Abfall den ich jede Woche zur Sammelstelle schleppen darf und überlege mir jedesmal, ob die Einwegflasche umwelttechnisch wirklich bestehen kann. In einem Artikel von Radio Bayern 1 kann man nachlesen, dass nur aus rund einem Drittel des recycelten PET’s wieder Flaschen produziert werden. Der Rest wird für Fleece-Stoffe in der Textilwirtschaft oder in der Industrie wiederverwendet. Jede zehnte Plastikflasche wird verbrannt bzw. thermisch verwertet. Dass dies nicht so ganz dem entspricht wovon wir als Verbraucher ausgehen, nämlich dass aus den Flaschen wieder Flaschen werden, versteht sich von selber. Was sind denn die Alternativen dazu? Eventuell das Leitungswasser selber Sprudel? Dann wäre zwar der Sprudel im Wasser, allerdings mit Mineralwasser hat das nach meiner Meinung nicht mehr viel zu tun. Bei diesem geringen Calcium und Magnesium Gehalt bleibt es beim Leitungswasser mit Sprudel. Warum also nicht zurück zur altbewährten Mehrwegflasche? Die Vorteile einer Mehrwegflasche kann man ebenfalls aus dem oben erwähnten Artikel entnehmen, man erfährt, dass die PET Mehrwegflaschen umwelttechnisch leicht bessergestellt sind als die Glas- Mehrwegflaschen. Je näher allerdings sich die Quelle beim Abfüller befindet, desto besser schneidet die Glasflasche ab. Da es in der Schweiz keine PET Mehrwegflaschen mehr gibt, bleibt sowieso nur die Glasflasche als Alternative übrig. Nach dem durchforsten des Internets, kristallisierte sich die Firma Eptinger als am besten geeignet heraus. Die Firma liegt nahe am schweizerischen Mittelland, das Wasser wird von der Quellfassung im Juragebirge per Rohrleitung zur Abfüllanlage transportiert und weist einen der höchsten Mineralgehalte der schweizerischen Mineralwasser auf.

Die Firma Eptinger ist seit 1899 ein Familienunternehmen, welches heute in der 4. Generation geführt wird. Darum wurde bis heute die Tradition beibehalten, dass die Einwohnerinnen und Einwohner von Eptingen von der ortsansässigen Mineralquelle kostenlos Mineralwasser erhalten. Für mich alles Gründe die mir das Produkt und das Unternehmen sehr sympathisch machten, im Gegensatz zu den vielen anderen Mineralquellen die bereits im Besitz von Coca-Cola oder Nestle sind. Die Suche nach einer Verkaufsstelle stellte sich dann etwas komplizierter heraus als gedacht. In PET Flaschen abgefülltes Eptinger bekommt man in einigen Discountern, allerdings bei Gasflaschen ist da Fehlanzeige. Es führt darum kein Weg am Getränkelieferanten vorbei.

Auch das Gewicht einer Kiste Eptinger in der Mehrweg- Glasflasche ist nicht ganz unerheblich. Das Leergebinde wiegt rund 9.5 Kilo, plus 12 Liter Mineralwasser ergeben rund 21.5 Kilo pro Kiste. Verglichen mit dem 6er Pack PET Gebinde mit einem Gewicht von rund 9.5 Kilo hat man mehr als doppelt so schwer zu schleppen. Auch der Preis ist nicht ganz ohne (um es gelinde auszudrücken). Im Discounter kostet das 6er Pack in der 1.5 Liter PET Flasche im Angebot 2.85 CHF, beim Getränkehändler 9 Liter in der Gasflasche 6.75 CHF.

Und da haben wir es schwarz auf weiss, klimafreundlich und umweltgerecht ist zumindest in diesem Fall aufwendiger, schwerer und teurer.

Warum das so ist hat wohl mit den Regulationen zu tun die das heutige System zu billig davonkommen lassen. Ich finde jedes Engagement im Klimaschutz als wünschenswert und versuche auch, wo es geht, meinen Beitrag leisten. Zum Beispiel nutze ich mehr den öffentlichen Verkehr um meine Privatfliegerei etwas zu kompensieren oder trinke jetzt Wasser aus der Glasflasche. Aber so wie es momentan aussieht bleibt der Klimaschutz, zumindest heute, vom Geldbeutel abhängig…falls sich die Regularien nicht ändern. Und hier komme ich zum Punkt dieses Beitrags: Ich denke man sollte den Leuten reinen Wein einschenken und klar sagen, dass die Klimarettung etwas kosten wird und wir unsere Bequemlichkeit und Gewohnheiten zudem etwas anpassen müssen.

Auf mein klimafreundliches Greta Wasser bezogen heisst das: Entweder schleppen und mehr bezahlen, oder doch nur Leitungswasser.