Archiv für den Monat: Oktober 2019

Lernherbsturlaub

Gerne würde ich hier schreiben wie toll mein Herbsturlaub war, was für schöne Gegenden ich besucht habe, was für leckeres Essen ich geniessen durfte und wie toll das Wetter war. Leider musste ich den diesjährigen Herbsturlaub dafür einsetzen meine Flugtheorie zu repetieren, denn ich möchte noch dieses Jahr die vom Bundesamt für Zivilluftfahrt durchgeführte Prüfung ablegen. An der BAZL Prüfung werden die Fächer Luftrecht, allgemeine Luftfahrzeugkenntnis, Flugleistungen und Flugplanung, menschliches Leistungsvermögen, Meteorologie, Navigation, Betriebsverfahren, Grundlagen des Fluges und Kommunikation abgefragt. Der Aufmerksame Leser merkt, dass die Vielzahl der Fächer eine ganze Menge Stoff bedeuten der da zu lernen ist. Dementsprechenden musste ich mich unter anderem in der Meteorologie vertiefen, Flugpläne schreiben, Performanceberechnungen für das Flugzeug in verschiedenen Höhen durchführen, verstehen wo sich die laminare Grenzschicht am Tragflügel in eine Turbulente verwandelt, wie sich die Einflüsse der Atmosphäre auf den Höhenmesser auswirken und natürlich mein liebstes Fach «Flugrecht» auswendig lernen.
Alles sehr interessant (ausgenommen Flugrecht), aber etwas viel Inhalt für meinen doch schon etwas in die Jahre gekommenen Hirnspeicher. Darum bin ich immer noch ganz fleissig daran mich auf die Probeprüfung, die im nächsten Monat stattfindet, vorzubereiten. Die live Prüfung findet dann ende November oder Mitte Dezember statt. Bis dahin werde ich wohl noch recht mit dem lernen eingespannt sein, gleichzeitig geht meine praktische Ausbildung natürlich weiter. Die letzten 3 Mal standen wieder Solo- Flugplatzrunden gefolgt von mehreren Landungen auf dem Programm. Das jeweilige Landen und das sofortige wieder Starten fordert einen ganz schön. Es prasseln da unglaubliche Mengen an Informationen auf einen ein die man in kürzester Zeit verarbeiten muss. Es ist aber ein super tolles Gefühl, wenn man nach 11 Landungen aus dem Flieger steigt und weiss, dass man diesen sicher und stabilisiert auf den Boden gebracht hat. Es ist zwar momentan eine etwas intensive Zeit, ich will mich aber sicherlich nicht beklagen. Wie schon mal erwähnt, «successful living» ist eben aufwendiger 😉

Das erste Mal – the first solo

Es gibt bekanntlich mehrere erste Male bei jedem Menschen. Für mich war es letzten Montag wieder einmal soweit ein weiteres meiner ersten Male zu erleben, nämlich meinen ersten Alleinflug. Das in der Fliegersprache sogenannte «first solo» kam recht unerwartet für mich. Wie immer machte ich selbständig meinen Flieger klar um ein weiteres Mal Landungen zu üben. Mein Fluglehrer meinte dann, ich solle den Motor mal ohne ihn starten, die nötigen Checks machen und ihn danach drüben, auf der anderen Seite der Landepiste abholen kommen. Nach dem ich dies gemacht hatte, drehten wir unsere Platzrunden an dem wunderschönen Montagmorgen. Nach 5 Landungen, gefolgt von sofortigen wieder starten meinte er ich solle jetzt mal «fullstop» machen und am ende der Startbahn anhalten. Kurzerhand öffnete er die Tür und meinte, er steige jetzt aus und ich solle alles genau gleich machen wie bei den vorherigen 6 Landungen, dann komme alles gut. Er schaue mir zu und ich solle mich am Funk melden falls ich Hilfe brauche… und schon war er verschwunden.

Und es kam gut! Wie ihr sehen könnt sind sämtliche Räder am Flugzeug noch dran und der Flieger noch heil. Wow, war das cool. Der Flieger steigt ganz anders, wenn man 80kg weniger Gewicht drin hat und man hat eine tolle Rundumsicht beim Fliegen. Nach weiteren 3 Landungen machte ich dann meinen ersten «solo Fullstop» und kehrte euphorisiert durch das Erlebnis zum Hangar zurück wo dieses Foto für die Homepage der Flugzeug- Sportgruppe gemacht wurde. Ich bin immer noch überwältigt, dass ich ein Flugzeug nun selber starten, fliegen und wieder landen kann. Schönes Gefühl.

Yeaaaaaaah!