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Von Porto via Lissabon in die Algarve

Dieses Jahr bereise ich im Sommerurlaub wieder ein Land in dem ich noch nie vorher war. Portugal kannte ich lediglich vom Fussball und von einem internationalen Kunden der zwei Standorte dort hatte. Die Reise wurde so geplant, dass im Norden des Landes gestartet wird um dann hinunter in den Süden zur Algarve zum Baden zu fahren. Erste Station war Porto, eine Stadt bekannt wegen ihres Portweins und natürlich dem Fussball (FC Porto). Der erste Eindruck beim Eintreffen war, wie sauber alles ist. Im Gegensatz zu den Süditalienern scheinen die Portugiesen sehr ordentlich zu sein, zumindest Porto vermittelte diesen Eindruck.

Porto ist die zweitgrößte Stadt Portugals und liegt am Ufer des Douro’s, kurz vor dessen Mündung in den atlantischen Ozean. Das historische Zentrum gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und wegen den zahlreichen barocken Kirchen wird Porto auch als „Barockstadt“ bezeichnet.

Ein der Sehenswürdigkeiten ist die Eisenbahnbrücke Ponte Maria Pia die von Théophile Seyrig gemeinsam mit seinem Lehrer Gustave Eiffel entworfen wurde. Dementsprechend ist die ganze Konstruktion in Stahl gehalten, gleich wie die vom Eiffelturm.

Ich wollte eigentlich von Porto hoch nach Santiago di Compostela fahren um mir mal die Pilgerkapelle des berühmten Jakobswegs anzuschauen. Allerdings habe ich es mit den Distanzen etwas unterschätzt, es war doch noch ein ganzes Stück. Darum habe ich mich entschieden es bleiben zu lassen, obwohl der Südliche Jakobsweg in der ganzen Stadt allgegenwärtig sichtbar signalisiert war.

Porto ist namensgebend und bekannt für den Portwein. Dieser wird aus seinem dedizierten Anbaugebiet (wie beim Champagner die Champagne) nach Porto transportiert, im angrenzenden Vila Nova de Gaia gelagert und von dort in die Welt exportiert. Darum am früheren Nachmittag bereits eine kleine Portwein Degustation genossen.

Die Anschliessende Besichtigung der Portwein- Kellerei war darum umso lustiger. Hier wird der Portwein in Riesigen Fässern gelagert, je nach Typ des Portweins sind diese verschieden gross, das grösste fasst rund 70’000 Liter.

Die Fässer sind aus Eichenholz und werden nach einer gewissen Abnutzung nach Schottland transportiert um sie dort für die Whiskyherstellung weiter zu verwenden. Portwein entsteht wenn der Fermentations- Prozess durch Zugabe von Weingeist (reiner Alkohol) gestoppt wird.

Porto habe ich als Stadt der bunten Fassaden war genommen. Alles ist hier sehr farbig, die Leute sind nett und das Essen ist sehr gut. Dies nur einige der Bilder, mehr Fotos gibt’s im Fotoalbum am Ende dieses Beitrages.

Dann war es schon Zeit weiter zu reisen. Lissabon, die Hauptstadt Portugals stand auf dem Programm. Von dieser Stadt habe ich schon einiges gutes gehört, entsprechend gespannt war ich darauf. Die erste Unterkunft wurde etwas ausserhalb des Zentrums im Park der Nationen (Parque das Nações) gewählt. Dieser wurde anlässlich der Weltausstellung Expo 98 komplett neu bebaut. Die früher hauptsächlich aus Industriebetrieben bestehende Gegend wurde dabei so aufgewertet, dass diese sich heute als ein neues Tourismusziel etablieren konnte. Bei der Bebauung setzten die damalige Regierung auf moderne Architektur um so einen Gegenpol zur klassischen Lissaboner Innenstadt zu ermöglichen.

Im Gelände des Parks liegt auch Europas grösstes Ozeaneum. Dieses wurde anlässlich der Weltausstellung die das Thema «Die Ozeane: Ein Erbe für die Zukunft» hatte erbaut. Darum als erstes das Ozeaneum oder in Deutsch, das meereskundliche Museum besucht.

In der Mitte des Gebäudes steht ein gewaltiges Aquarium, dass sich über zwei Etagen erstreckt. An dem zentralen Aquarium sind mehrere kleinere Aquarien angebaut die sich unsichtbar zu einer riesigen Unterwasserwelt verbinden. Wirklich beeindruckend diese Installation.

Die verschiedenen Aquarien beherbergt neben mehreren Arten von Haien und Rochen auch einen Schwarm Thunfische und Sardinen sowie Mondfische.

Nach dem Besuch und nach einem guten Mittagessen in einen der vielen netten Kneipen in der Umgebung, anschliessend mit der U-Bahn ins Zentrum gefahren. Dieses ist problemlos vom Park der Nationen erreichbar. Am grossen Bahnhof Lissabon-Oriente beziehungsweise Gare do Oriente stehen sämtliche Verbindungen in Richtung Innenstadt ohne grosse Wartezeit zur Verfügung.

Kurz nach dem ersten Bummel durch die Stadt ein nettes Stadthotel gesucht und mit dem Trivum Hotel Marquês de Pombal eine gute Wahl getroffen. Dieses liegt verkehrsgünstig an der U-Bahnstation ist aber dennoch sehr ruhig und erst etwa ein Jahr alt. Für einen Besuch in Lissabon also sehr zu empfehlen. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten kann man auf genauso zahlreiche Arten erkunden. Entweder man nimmt die U-Bahn, den Sightseeing Bus, das Sightseeing Tram oder man chartert sich ein E-TukTuk von denen unzählige in der Stadt herumflitzen.

Auch eine beliebte Sightseeing Methode ist die Fahrt mit dem regulären Lissabonner Tram das selbst ein Museumsstück ist. Da das Tram einen regulären Fahrpreis hat, also günstiger ist als die bekannten Sightseeing Angebote, besteht ein regelrechter Andrang darauf. Am beliebtesten ist die Linie 28 die wohl in zahlreichen Reiseführern vermerkt ist. Dies etwas zum Leid der ansässigen Bevölkerung die das Tram als normales öffentliches Verkehrsmittel nutzt.

Auch einen Ausflug wert ist der Besuch des «santuário Nacional de Cristo Rei» auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt. Dort hat man eine ausgezeichnete Aussicht auf die Stadt

und auf den Ponte 25 de Abril, die drittlängste Hängebrücke weltweit. Den 30 Meter hohen Christus auf dem Hügel sieht man im Fotoalbum am ende dieses Beitrags.

In der Stadt selber bietet die Festung Castelo de S. Jorge auch einen ausgezeichneten Ausblick. Hier ist allerdings gerade in der Hochsaison mit etwas längere Wartezeiten zu rechnen, der Ticketschalter wird förmlich von den Touristen überrannt.

Generell halten sich in der Stadt sehr, sehr viele Touristen auf zu denen ich selbstverständlich auch gehöre. Da die Stadt förmlich von den Touristen geflutet wird, findet leider eine Verdrängung der einheimischen Bevölkerung statt weil anscheinend immer mehr AirBnB Angebote entstehen. Wie ich einem Anschlag entnehmen konnte kaufen Investoren vermehrt alte Liegenschaften und funktionieren diese zu AirBnB Häuser um. Natürlich ist das wohl eine Meinung eines selber betroffenen und es kommt sicherlich darauf an was für ein AirBnB Angebot man nutzt. Dies einfach als Denkanstoss sollte man in der nächsten Zeit in einer grossen Stadt ein solches Angebot in Anspruch nehmen.

Am vorletzten Freitag gab es ja bekanntlich eine Mondfinsternis die auch von Lissabon gut betrachtet werden konnte. Aufgrund der klaren Luft an dem Abend und der guten Ausrichtung der Stadt gegen Süden sollte diese gut sichtbar sein. Darum am Rand des Comércio Platz in Stellung gegangen um das Spektakel zu beobachten.

Und siehe da, der Blutmond war sehr schön zu sehen von dort. Meine alte Kamera gab leider kein schärferes Foto her, allerdings dürfte dieses sicherlich besser sein als die vielen verwackelten Handybilder mit Blitz aller anderen anwesenden.

Ebenfalls einen Ausflug wert ist der zum Schloss in Sintra das etwas ausserhalb von Lissabon gelegen ist. Vom bunten Schloss auf der Spitze des Berges hat man eine schöne Weitsicht auf Lissabon und Umgebung.

Leider musste ich mich geschlagen geben, die Massen von Touristen waren mir definitiv zu viel. Ich musste den Rückzug antreten und auf die Besichtigung des Palácio Nacional de Queluz ausweichen.

Der Palácio Nacional de Queluz ist eine der größten Rokoko-Schlossanlagen Europas. Dieser wird anscheinend auch als „portugiesisches Versailles“ bezeichnet. Zu dem Schlosskomplex gehört ein schöner, ausgedehnter Park.

Als letzte Empfehlung möchte ich noch eine Gastronomische abgeben. Generell habe ich bis jetzt in Portugal immer gut gegessen. Naturgemäss ist es nahe am Touristen Trampelpfad etwas weniger lecker und natürlich auch teurer als wenn man etwas abseits Essen geht. Ein guter Tipp ist der Timeout Market der ziemlich zentral im Stadtbezirk Alfama liegt.

Obwohl nahe an den Touristen Attraktionen bekommt man hier eine herrliche Auswahl an breitgefächerter Portugiesischer und internationaler Küche zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Mein Fisch Tartar im «Tar Tar in» wurde frisch vor meinen Augen zubereitet und schmeckte ausgezeichnet.

Nach nun über einer Woche Sightseeing in zwei schönen Städten, bei wunderbaren Stadtwetter (Temperaturen um 25 Grad, leichter Wind, keine Gluthitze) war es nun Zeit etwas zu relaxen und die Seele baumeln zu lassen. Darum der Aufbruch zur Algarve, in der ich momentan im Liegestuhl liege und diesen Poste schreibe. Mehr dazu im nächsten Poste.

Hier also noch der Link zum Fotoalbum und zusätzlich ein kurzer Film von den Aufzeichnungen meiner Foto- und Filmdrohne. Dies ist also mein Film- Erstlingswerk was leider noch nicht ganz meinen Anforderungen an einen interessanten Videobeitrag entspricht.

Die Sequenzen sind noch viel zu lang, die Kamerabewegungen zum Teil noch etwas Ruckartig, der Schnitt passt überhaut nicht zur Musik und die Musik selber habe ich hier im Urlaub wegen fehlender Alternativen von Soundcloude heruntergeladen. Auch kommt mein mitgenommenes Tablet mit der Videoschnitt- Software kaum zurecht was das bedienen für mich extrem schwierig und mühsam macht. Unter all diesen Umständen als Erstlingswerk akzeptabel, den Filmpreis hohle ich dann beim nächstes Mal 😉

Fundstücke

Es kommt sicherlich bei jedem von uns mal vor, dass wir lustiges oder skurriles in unserem täglichen Alltag warnehmen was uns dann ein Lächeln auf die Lippen zaubert oder ein Kopfschütteln beschert. Zur ersten Kategorie gehört mein Fundstück, dass ich schon lange Mal posten wollte. Seit einiger Zeit gibt es hier in der Schweiz eine regelrechte Frisörschwemme die sich besonders in grösseren Städten wie Zürich und Winterthur bemerkbar macht. Die neuen Frisörsalons die meistens von osteuropäischen Mitbürgern eröffnet werden, bieten ein ausgezeichnetes Preis- Leistungsverhältnis. Allerdings sind die möglichen Haarschnitt Variationen etwas beschränkt was gerade bei den männlichen Kunden sehr gut sichtbar ist. Die Skol Frisur (Seiten kurz, oben lang) ist unverkennbar ein Markenzeichen dieser neuen Frisörsalon Kultur. Ich fahre seit einiger Zeit an einem dieser neuen Salons vorbei.
Der Salon Bilir ist an einer stark befahrenen Strasse gelegen und liegt darum optimal um auf sich aufmerksam zu machen. Dies wurde auch mit den entsprechenden professionellen Werbeplakaten getan, der Salon ist unübersehbar.In dem Plakat mit dem Angebot haben sich dann aber leider einige Deutsch für Du Fehler eingeschlichen. Meche und Augenbraun versteht man ja noch oder kann leicht erahnen was gemeint ist. Aber was um Gotteswillen ist eine Gesichtntfemung? Eine Entfernung des Gesichts? Jedenfalls muss ich regelmässig schmunzeln wenn ich an dem Plakat vorbei fahre, darum ist dies eines meiner Fundstücke.

Fahrradtour um den Bodensee

Dieses Jahr habe ich die Gegend um den Bodensee etwas besser kennengelernt. Ich weiss gar nicht warum, aber es hat mich früher nie so richtig dort hin gezogen was zugegeben ein Fehler war. Sei es um in der Konstanzer Altstadt ein wenig zu Shoppen, in der Therme am See in der Sauna zu entspannen oder um mal an einem Wochenende auf der Deutschen Seite einen Geburtstag zu feiern, die Bodenseeregion hat wirklich einiges zu bieten. Darum wusste ich seither auch, dass ein schöner Radweg um den ganzen See führt. Eigentlich wollte ich zusammen mit meiner kleinen Fahrradgruppe eine zwei tägige Tour planen. Leider sind zahlbare Übernachtungsmöglichkeiten in der jetzigen Saison Mangelware, es scheint auch anderen Leuten hier sehr gut zu gefallen. Darum entschieden wir uns am letzten Samstag um den Untersee zu fahren um dann anschliessend auf der Insel Reichenau frischen Bodensee Fisch zu essen.
Der Radweg war gut ausgeschildert. Obwohl man annehmen könnte es sei eine totale flache Angelegenheit war dem nicht so. Es ging immer mal wieder ein kurzes und steiles Stück vom Seeweg bergauf, da es nicht immer möglich war dem See entlang zu radeln. Der Radweg führte darum durch zahlreiche Dörfer, an Campingplätzen, Cafés und Restaurants vorbei, um dann wieder in Felder oder Moorgebiete einzutauchen. Sehr abwechslungsreich und schön.
Wie schon erwähnt sind wir dann gegen Schluss der Tour auf der Insel Reichenau frischen Fisch essen gegangen. Die Insel Reichenau wird auch Gemüseinsel genannt, da dort überall Gemüse angebaut wird. Die Zufahrt zur Insel führt über einen Damm der gesäumt ist von einer Pappel Allee.
Für das Fischessen sind wir dann zu meinem Lieblingsfischer Riebels gefahren. In dieser lockeren Atmosphäre schmeckt der Fisch besonders gut. Man setzt sich hin wo es Platz hat, bestellt seinen Fisch an der Theke und wartet bis dieser frisch vom Grill mit den reichhaltigen Beilagen serviert wird.
Einfach, frisch, lecker und zu empfehlen!

Steilste Standseilbahn der Welt

Dieses Jahr bin ich leider nicht regelmässig zum Wandern gekommen. Ich kann gar nicht sagen an was es gelegen hat, aber irgendwie war jedes Wochenende etwas anderes los. Darum war es an der Zeit dieses schöne Sommerwochenende für eine Wanderung zu nutzen. Das Ziel lag in der Innerschweiz, die Wanderung von Stoos auf den Chlingenstock versprach eine schöne Aussicht auf den Vierwaldstättersee und das Myten Massiv.

Da das Dorf Stoos Autofrei ist, bin ich mit der Standseilbahn nach oben gefahren. Als ich unten an der Talstation stand und diese futuristischen gelben Käselaibe herunter fahren sah, war ich erstaunt wie steil diese Bahn ist. In der Talstation habe ich dann gelesen, dass es sich tatsächlich um die steilste Standseilbahn der Welt handle.

Mit 110 Prozent Steigung (47 Grad) überwindet die Stoosbahn auf 100m Fahrt 110 Höhenmeter. Keine andere Standseilbahn der Welt ist steiler. Durch die einzigartige Konstruktion bleiben die Wagen immer in waagerechter Position und bieten eine fantastische Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge.


Oben angekommen erstmal einen Kaffee getrunken um dann den ersten Anstieg unter die Füsse zu nehmen. Am Anfang ging es zwar steil aber gleichmässig aufwärts.

Bis dann der Weg rechts abbog und es dann so richtig steil wurde. Die Lufttemperatur war sehr angenehm, allerdings brannte einem die Sonne gnadenlos auf den Kopf. Darum war der Einsatz meines Afrika Sonnenhuts angesagt. Aus feierlichem Anlass, hier eines der wenigen Selfies in diesem Blog. Im Hintergrund das Myten Massiv.

Oben angekommen dann die schöne Aussicht auf den Vierwaldstättersee inkl. bunter Blumenwiese. Eigentlich wollte ich noch dem Bergkamm entlang zur weiter weg gelegenen Sesselbahn laufen. Da es aber Samstag war hatte es schon einige „nicht-schwitz-Sesselbahn-rauffahr-FlipFlops-Kammwanderer“ unterwegs, die sich an der Krete entlang die Hand gaben. Darum kurzerhand den Plan geändert und mit der nahegelegen Sesselbahn hinunter gefahren um im Rhein baden zu gehen.

Bei der Rheinbadi bei Dachsen konnte man etwas weiter flussaufwärts in den Rhein springen um sich dann langsam zurück zur Badi treiben zu lassen.

Herrlich entspannend, erfrischend und zur Nachahmung empfohlen.

Urbangarden und Fotodrohnen

Nach langer Zeit wieder einmal einen Eintrag in meinem Blog. Wie wir alle fühlen ist es Sommer und man hat alles andere zu tun als vor dem Computer zu sitzen und Blog Einträge zu erstellen. Dennoch nehme ich mir heute die Zeit um einen kurzen Bericht von 2 kleinen Sachen zu schreiben.

Das letzte Wochenende war ich wieder an die „urban gardening party“ in Zürich eingeladen. Schön wie sich der urbane Garten beim Bahnhof Wipkingen seit letztem Jahr entwickelt hat.

Das Angebot an mitgebrachten Köstlichkeiten liess sich kaum übertreffen.

Dann habe ich mir eine kleine Foto- und Filmdrohne gekauft. Das Teil ist nur knapp 450 Gramm schwer, kann zusammengefaltet werden und passt darum problemlos in jeden Rucksack. Das coole ist, dass abgesehen der tollen Fotos und Filme in 4K Qualität, die Drohne aufgrund des Gewichts unter 500 Gramm nicht den Regulatorien für Fluggeräte unterliegt. Das heisst man darf fast überall damit herumfliegen und braucht keine Bewilligung dafür.

Ich bin immer noch etwas am Üben, aber die ersten Bilder lassen sich wirklich sehen. Am Wochenende darum kurz auf den Bachtel hinauf gewandert um ein paar tolle Bilder von da oben runter zu machen. Auf dem ersten eine schöne Aufnahme vom Bachtel, inkl. Sendeturm

Auf dem zweiten die Aussicht auf den Zürichsee und den Obersee.

An den Filmen arbeite ich noch, zu gegebener Zeit werde ich hier sicherlich ein Muster posten.

Geniesst den Sommer!!

Lesetheater

Es ist zwar schon eine Weile her, aber da es mir sehr gefallen hat hier der Poste im Nachgang dazu. Vor einigen Wochen habe ich den neusten Roman von Robert Menasse zu Ende gelesen. In der Hauptstadt werden die Vorgänge der Brüsseler EU-Beamten-Mühlen treffend geschildert. Ein grosses «Jubilee Project» soll das fünfzigjährige Bestehen der EU-Kommission feiern. Hier sieht die Griechische Beamtin endlich ihre Chance sich aus der Kulturkommission verabschieden zu können falls das Projekt ein Erfolg werden sollte. Die Kulturkommission wird in der Kommission gleichgesetzt mit einem Abstellgleis und wird nicht umsonst „Arche“ genannt.

Dazu kommt noch der Bruder eines EU-Beamten der als Österreichischer Schweinezüchter möglichst gute Konditionen für den Export nach China erreichen will, ein Kommissar der einen Mordfall nicht aufklären darf, ein emeritierter Volkswirtschaft Professor der Auschwitz zur zukünftigen Europäischen Hauptstadt machen möchte, und noch einige Narzisstische Beamte.

Da das Buch in Zürich im Theater am Neumarkt aufgeführt wird, bin ich es natürlich schauen gegangen.
Was einem sofort auffällt ist, dass die Zuschauer nicht wie gewohnt vor der Bühne sitzen sondern darum herum.
Das fand ich sehr speziell und auch sehr spannend. Man ist mitten im Geschehen und kann die Energie der Schauspieler hautnah spüren. Auf den weissen Boden der ovalen Bühne werden dann mittels Projektoren Bilder, Klaviertasten, Filme projiziert die sich perfekt mit den Schauspielern verbinden und so das Ganze noch lebendiger wirken lassen.
BRAVO, BRAVO, Applaus!

Terve Suomi

Diese Woche war ich auf Dienstreise für einen internationalen Grosskunden unterwegs. Das tolle war, dass der Kunde sich in Finnland befand und das Projekt eine ganze Woche dauerte. Da ich Finnland noch nie bereist hatte, war ich entsprechend gespannt auf Land und Leute. Der Kunde war in Oulu zuhause, ziemlich weit weg von Helsinki, im Norden Finnlands. Darum zuerst nach Helsinki geflogen um dann weiter nach Oulu zu fliegen. Oulu nennt sich Hauptstadt des Nordens und ist mit rund 200‘000 Einwohnern etwa halb so gross wie die Stadt Zürich.

Da ich am Anreisetag noch Zeit hatte, habe ich vom Flughafen den Bus anstatt das Taxi in die Stadt genommen. Es war etwa 18:30 Uhr und ich war der einzige Passagier im Bus. Dies verwunderte mich etwas da der Flieger recht voll war, aber anscheinend haben sich viele abholen lassen, denn am Taxistand bestand auch kein Andrang. Was mir dann aber dann sofort aufgefallen ist, wie ruhig es auf den Strassen zu und her geht. Es hatte fast keinen Verkehr was ich mir von zuhause um diese Uhrzeit gar nicht gewöhnt bin. Alles etwas ruhiger hier dachte ich spontan.

Im Gegensatz zu Mitteleuropa hatte ich wunderbares Sommerwetter mit Temperaturen um oder über 20 Grad. Darum nach der Ankunft im Hotel erstmal eine erste Sightseeing-Tour am Abend gemacht und dabei sofort festgestellt wie hell es um 20:30 Uhr noch ist. Sonnenuntergang war auf 22:15 vorhergesagt wobei ich feststellen musste, dass es dann auch nicht dunkel wird. Dämmerung wäre wohl der passendere Ausdruck für die Nächste hier in dieser Jahreszeit.

In Oulu selber haben die Geschäfte jeweils bis um 21:00 Uhr geöffnet und das Zentrum und die Mündung des Oulujoki Flusses lädt zum Chillen und Verweilen ein.

Obwohl auf den Fotos einige Leute zu sehen sind, verändert sich das blitzartig wenn man die Zentrumszone verlässt und wie ich einige Strassen weiter zum Hotel läuft. Dort wirkt die Stadt fast ausgestorben. Fast kein Verkehr, keine Leute mehr und Stille. Für mich fast etwas gespenstisch, andere würden wohl sagen wie schön. Sicherlich haben die Leute hier keinen Dichtestress. Dieses Foto habe ich um 22:50 Uhr vor dem Hotel aufgenommen.

An einem Abend hat mich dann mein finnischer Kollege etwas in der Gegend herumgeführt. Er hat vorgeschlagen, dass wir die Insel Hailuoto besuchen wo er ab und zu im Sommer hinfährt. Darum erst zur Fähre ausserhalb Oulu gefahren. Als wir auf der der Fähre waren wollte ich bezahlen, was aber Fehlanzeige war. Der trockene Kommentar meines finnischen Kollegen: „We are in Finnland, that costs nothing“ 🙂

Mein Kollege war allerdings etwas erstaunt, dass so wenige Leute sich auf der Insel befinden. Klar hat er nicht damit gerechnet, dass schon so viel los ist wie in der Saison, aber so wenige… Die Insel war wirklich fast ausgestorben. Ausser den Einheimischen und ein paar Camper war nicht viel los. Das Paradies der absoluten Ruhe.

Die Insel selber besteht grossteils aus unberührter Natur. Fast überall Wald und etwas Landwirtschaft.

Der schöne Strand mit den roten Sommerhäuschen verspricht Entspannung pur, die Ruhe wird nur unterbrochen durch das Krähen der Möwen.

Es gibt sogar einen eigenen Hundestrand 🙂

Wenn also jemand gestresst sein sollte, dann empfehle ich einen Urlaub auf Hailuoto. Einfach ein Buch mitnehmen, zu trinken und zu Essen gibt es dort in einem kleinen Supermarkt im Dorf.

Die Rückfahrt mit der Fähre um 21:00 Uhr, die Sonne scheint immer noch kräftig.

Mein Fazit nach einer Woche Finnland: Das Leben der Finnen ist um 2 Gänge langsamer als in Mitteleuropa. Wenn sie sprechen, autofahren und arbeiten, alles geht ein wenig gemächlicher zu und her. Um etwas über die Gegend zu sagen bin ich sicherlich noch zu wenig herumgekommen. Aber selbst in und um Oulu dominiert die Natur, es gibt ganze Quartiere die im Wald liegen. Was mir auch aufgefallen ist, dass das Meer nicht blau sondern braun ist. Das liegt sehr wahrscheinlich am Sand aus dem die Küste um Oulu besteht. Generell ist das hier oben eine recht sandige Angelegenheit. Feiner Sand oder Staub am Morgen auf der Autoscheibe, Sandstaub auf der Strasse etc.

Und hier noch ein paar Wörter auf Finnisch die ich in der Woche ab und zu gebraucht habe.

Terve! – Hallo
Hyvää huomenta! – Guten Abend
Hyvää iltaa! – Guten Morgen
Näkemiin! – Auf Wiedersehen

Im Gegensatz zu Italien wo mir immer in Englisch geantwortet wird obwohl ich ganz gut Italienisch spreche, legen die Finnen mit Finnisch richtig los, wenn ich sie in Ihrer Sprache begrüsse. Ich scheine wohl eher ein finnisches Gesicht zu haben als ein italienisches…. eventuell liegt’s am Bart 😉