Quer durch Tansania

Wie im vorherigen Poste erwähnt ist der Selous Nationalpark der grösste Nationalpark in Afrika. Mit seiner Fläche von 50‘000 Quadratkilometern ist dieser sogar grösser als die Schweiz. Allerdings sind nur etwa 10% der Fläche für den Fototourismus geöffnet. Die restlichen 90% sind zu meinem Erstaunen lizenzierten Großwildjägern vorbehalten und bildet die einträglichste Einnahmequelle des Parks. Touristen haben hier die Möglichkeit Elefanten, Büffel, Löwen, Leoparden und andere Tiere zu bejagen und gegen Abschussgebühren in fünfstelliger Dollar-Höhe zu schießen. Das Geschäft läuft blendend sagte man mir.

Im Jagdtfreien Teil des Parks stand am Abend nun die Bootssafari auf dem Rufiji Fluss an. Der Rufiji entsteht durch den Zusammenfluss des Kilombero und des Luwegu und mündet in den Indischen Ozean. Sein großes Delta liegt etwa 200 km südlich von Daressalam. Der Fluss ist das Naturreservat für viele Vogelarten, Krokodilen und natürlich auch den Hippos (Nilpferden).

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Bienenfresser Vögel beim Brüten

Bienenfresser Vögel beim Brüten

Die Hippos halten sich Tagsüber im Fluss auf und kehren in der Dunkelheit an Land zurück um zu grasen. Gelernt habe ich, dass die Hippos im Vergleich zu Ihrer Grösse nur ein sehr kleines Gehirn haben. Der Wildhüter meinte schmunzelnd sie seien sehr dumm und haben darum überhaupt keinen Orientierungssinn. Aus diesem Grund markieren sie den Weg an Land mit ihrem Dung, dass sie wieder zurück in den Fluss finden.

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Am späteren Abend gab es dann noch einen schönen Sonnenuntergang auf einer Insel mitten im Rufiji River.

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Am nächsten Tag stand der erste ganztägige Game Drive (Pirschfahrt) mit Mittagessen aus der Lunchbox auf dem Programm. Man merkt, dass es im Selous Game Rerserve durch den Rufiji River viel Wasser gibt. Der Park ist sehr grün und nicht eine Steppe wie zum Beispiel die Serengeti. Durch seine Grösse und die noch geringe Anzahl der Fototouristen ist man größtenteils alleine unterwegs. Hier eine kleine Auswahl der Tiere denen man so begegnen kann, Impalas, Giraffen, knieende Pumbas (Warzenschwein) usw.

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Endlich konnte der Wildhüter eine Löwenfamilie beim Mittagsschlaf aufspüren, es ist wirklich sehr speziell ein Wildtier aus nächster Nähe zu beobachten. Die Löwen selber scherten sich herrlich wenig um uns. Mehr als ein kleines blinzeln lag nicht drin als sich das Fahrzeug näherte.

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Am Mittag dann erstmal Rast und Mittagessen im Schatten eines Baumes mit dahinterliegendem Buschklo für alle die mal mussten. Unten noch der Afrikanische Affenbrot Baum der erst gegen Herbst wieder Laub und Früchte trägt.

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Was ich dann auch in fast jedem Park gesehen habe war ein Flugfeld. Gemäss einem Tourguide herrscht hier reger Betrieb den ganzen Tag lang. Viele Touristen lassen sich kurz für einen Tag einfliegen, machen dann schnell schnell eine Safari und lassen sich danach wieder ausfliegen oder in eine Luxuslodge am Rande des Parks verfrachten. Sicherlich die schnellste Methode um die Tiere zu sehen, mir allerdings würde der Kontakt zu Land und Leute fehlen.

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Die nächste Etappe führte zum Udzungwa Mountains National Park. Dieser ist ein 1.900 km² großes Naturschutzgebiet. Mit dem Fahrzeug quer durch Tanzania, ein echtes Abenteuer. Asphaltierte Strassen sind hier bei weitem nicht der Standard, darum braucht man für eine Distanz von rund 350 km sicherlich einen ganzen Tag.

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Land und Leute in den Zahlreichen Dörfern.

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Afrikanischer IKEA, hier ein Einblick in die Bettenabteilung.

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Von der staubigen, holprigen Strasse geht es dann plötzlich rechts ab den Berg hoch in den Urwald rein. Plötzlich steht man vor einem Tor mit einem Wachmann und fährt danach auf einen grossen Parkplatz mitten im Urwald. Wenn die Selous Kinga Lodge ein kleines Paradies mitten im Bush war, dann ist die Udzungwa Falls Lodge wohl der Himmel auf Erden. So etwas habe ich ja noch nie gesehen, der Kontrast könnte nicht grösser sein. Etwa 500m weiter unten Lehmhütten, Wellblechdächer und staubige Strassen. Hier oben Swimmingpool, Drinks und eine Wunderschön angelegte Gartenanlage mitten im Urwald.

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Die Udzungwa Mountains stellen das größte Bergmassiv in der Kette der geologisch sehr alten (circa 200 Millionen Jahre) Eastern Arc Mountains. Am nächsten Tag gab es am Morgen einen schönen Sonnenaufgang über den weiten Zuckerrohrfeldern der Kilombero Ebene.

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Nach dem Frühstück ging es dann los um durch den Urwald hoch zu den Sanje Falls zu wandern. Nach all der Fahrerei eine willkommene Abwechslung. Die Sanje Falls sind 170 Meter hoch, liegen inmitten des Regenwalds und stürzen aus den Udzungwa-Bergen in das Tal des Kilombero.

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Oben angekommen die Aussicht auf die Kilombero Ebene mit den Zuckerrohrfeldern.

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Am nächsten Tag ging es dann bereits wieder weiter Richtung Mikumi National Park. Dazwischen gab es einige Halts und den Besuch einen Typischen Afrikanischen Warenmarkts mitten in einer kleinerer Stadt. Es ist von Vorteil wenn man als weisser einen Guide bei sich hat. Nicht das einem die Leute etwas antuen oder einem beklauen würden, aber ohne Guide wäre man Freiwild dem man unbedingt etwas verkaufen muss und käme so keine 10 Meter weit ohne dass man 15x angesprochen würde.

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Nach einer weiten Fahrt am Abend Im Mikumi Park angekommen und gleich im Mikumi Wilderness Camp eingecheckt. Diesmal befand sich das Camp mitten im Park und man hatte eine wunderschöne Aussicht auf den Park. Die Vegetation und Landschaft ist vergleichbar mit der Serengeti, so wie wir uns einen afrikanischen Wildtierpark eben vorstellen.

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Vor dem Camp hat es dann in unmittelbarer Nähe ein Wasserloch an dem die Tiere Wasser trinken kommen.

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So kann man bequem von der Liege aus bei einer Tasse Kaffee die Tiere beobachten.

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Natürlich gibt es im Park genauso viele Tiere wie im Selous Game Reserve, ein Erlebnis möchte ich aber speziell erwähnen. Wie üblich machten wir einen Mittagshalt mit Picknick aus der Lunchbox. Als guter Platz eignete sich der Künstlich angelegte Hippo Pool in dem die Nilpferde badeten. Aus dem Fahrzeug ausgestiegen beobachtete man erst die Hippos und die Umgebung. Unten das Foto der badeten Hippos mit der dahinterliegenden Strasse.

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Als ich mich dann nach dem Mittagessen etwas weiter bewegte entdeckte ich etwa in 30 Metern Entfernung, oberhalb der Strasse diesen Kerl der da friedlich vor sich hindöste. Weder der Tourguide noch ich hatten ihn dort hinter dem hohem Gras bemerkt.

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Als er dann aufwachte haben wir uns langsam ins Fahrzeug verzogen, man weiss ja nie was der Kerl so vor hat und wie er gelaunt ist. Aber so wie es schien hatte er bereits gegessen und machte gerade seinen Mittagsschlaf. Er war sehr friedlich und liess sich durch uns nicht stören.

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Nach all den Erlebnissen war jetzt ein richtiger Badeurlaub angesagt. Darum zurück nach Dar Es Salaam gereist und dann mit dem Boot nach Sansibar hinübergesetzt.

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Hier die Ankunft in Stone Town Zansibar vom Meer aus fotografiert. Jetzt 2 Tage Stone Town anschauen um danach an der Ostküste am weissen Sandstrand zu Chillen und Relaxen!

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