Urbanes Fahrradfahren an Pfingsten

Das Wetter ist diesem Mai ein ständiges auf und ab, respektive kalt, warm, Regen, Wind wechseln sich in beliebiger Reihenfolge ab oder treten während eines Tages gemeinsam auf. Der Pfingstsonntagmorgen präsentierte sich recht regnerisch und windig. Etwas verunsichert ob es wirklich gegen Mittag schön werden sollte checkte man die Wetter-App und stellte fest, dass dies eigentlich so kommen sollte. Als ich die Fahrräder auf den Autoträger schnallte regnete es noch ziemlich und bei der Hinfahrt zum Startpunkt in der Stadt Zürich wurde diese zuerst einmal gewaschen. Umso schöner war es, dass der Wetterbericht zu 100% richtig war. Bei der Abfahrt in der Stadt präsentierte sich das Wetter wie vorhergesagt, sonnig und trocken. Die Tour führte unsere kleine Gruppe mit leichten An- und Abstiegen durch das Weinland und wieder zurück in die Stadt Zürich.

Nach der Rückkehr trank ich meinen ersten Aperol Spritz in diesem Jahr. Wegen meiner doofen Immungeschichte habe ich bis gestern auf jeglichen Alkohol verzichtet.

Als krönenden Abschluss gabs noch eine leckere Pizza an der Josefstrasse. War ne schöne Tour mit einem schönen Abschluss.

Noch was anderes: Es stehen momentan ja einige Abstimmungen wieder an bei uns. Falls sich also jemand nicht entscheiden kann, hier die Abstimmempfehlung von Marco, mein Automechaniker.
Einfacher geht’s nicht 😊

Erster Fahrradausflug

Das Wetter am Sonntag war ja gerade zu prädestiniert um endlich mit meinem neuen eBike einen Fahrradausflug zu unternehmen. Darum eine Route durch das zürcherische Weinland geplant bis hoch an den Rhein bei Schaffhausen. Entsprechend gespannt war ich auf die Navigationsfunktion vom Bosch Steuergerät, funktioniert alles so wie es soll, respektive wie funktioniert das überhaupt? Die Route habe ich an den Fahrradwegen entlang geplant die im Schweiz Mobil gut ersichtlich sind. Danach habe ich diese in meinen Bosch eBike connect Account importiert und das wars dann schon. Beim einschalten des Steuergeräts am eBike synchronisiert dieses sich mit meinem Account und die Route konnte nur noch gestartet werden.

So kann man die Route bequem zuhause am PC planen und muss nicht am kleinen Steuerungsdisplay lange herumhantieren. Die Routingfunktion mit den Abbiegehinweisen funktioniert wirklich gut, die Töne habe ich ausgeschaltet und sind nach meiner Meinung auch nicht nötig. Die Anzeige am Display ist genug gross und wechselt auf grosse Pfeile, wenn man sich einer Abbiegung nähert. Schön sind die vielen gelben Rapsfelder in der Landschaft, die gelben Farbtupfer gefallen mir jedes Jahr aufs Neue.

Weiter gings dann an den Rhein zum Kloster Rheinau wo wir unsere erste Rast einlegten. Das eBike hat insgesamt 4 Motor- Unterstützungsstufen. Da ich mich schon etwas sportlich betätigen möchte fahre ich meistens in der Ersten und benütze die Zweite nur wenn es über längere Zeit bergaufwärts geht. Da das eBike ein Gewicht vom rund 25kg hat und zudem sehr dicke Reifen, braucht man den Antrieb unbedingt. Aber fährt sich wirklich gut und die Rohloff Schaltung hat wirklich für jede Situation den passenden Gang. Am Kloster angekommen gab es erstmal Halbzeitpause.

Am Ufer auf der gegenüberliegenden Seite konnte man seine mitgebrachten belegten Brötchen in Ruhe essen, dies mit ausreichender Distanz zum Muttertags- Besichtigungsrummel auf der Klosterinsel.

Weiter gings dann nach Ellikon am Rhein wo es unmittelbar am Rheinufer eine schöne Gartenwirtschaft hat. Der Nussgipfel und der Nachmittagskaffee warteten bereits. Wie zu erwarten war bei diesem schönen Wetter das ganze etwas überfüllt… Motorradfahrer, Oldtimerausflügler, Mütter mit ihren Töchtern und Söhnen gaben sich die Hand. Darum den Kaffee im Becher mitgenommen und etwas weiter vorne, direkt am Rheinufer den Gipfel samt Kaffee in Ruhe genossen.

War ein schöner Ausflug bei wirklich passenden Fahrradwetter. Natürlich sind mir bei dieser ersten längeren Tour ein paar Sachen aufgefallen die ich am Fahrrad noch besser einstellen, respektive ändern möchte. Die Sitzposition ist mir etwas zu sportlich, da der montierte Lenker ganz gerade ist, sprich keinen Höhenanteil dazu gibt. Diesen muss ich wohl austauschen gegen einen mit 5cm «rise». Aber das ist was kleines was ich selber machen kann, ich muss nur zuerst den passenden finden. Ansonsten bin ich sehr zufrieden. Das Steuergerät meint 63km, Akku noch 61%…meine Arme und mein Gesicht meinen: «Hättest besser einen Hut und etwas Sonnencreme mitnehmen sollen, du Dussel» 😉

Was neues

Bei meiner Gesundheit gibt es leider nichts neues zu berichten, immer noch ein auf und ab, ich übe mich in Geduld. Allerdings hat sich an meiner Fahrradfront etwas getan, ich habe mir ein neues eBike gekauft. Ich war schon seit längerem am überlegen, ob ich mein fast 10-jähriges eFahrrad endlich mal gegen ein modernes austauschen soll. Ich fand allerdings diese neuen eBikes immer etwas zu klobig, darum dauerte die Evaluation etwas länger. Auch war es mir wichtig, einen inländischen Hersteller zu berücksichtigen, so dass die Wertschöpfung möglichst im Land bleibt. Bei der Firma Tour de Suisse in Kreuzlingen bin ich dann fündig geworden. Nach einem Besuch im Werk habe ich mir dieses Schmuckstück in quarzgrau matt bestellt. Man kann sicherlich geteilter Meinung sein über das Design, aber ich finde es wirklich sehr gelungen.
Das grosse Plus bei TDS ist, dass man sich die Rahmengrösse, die Rahmenfarbe, die Farbe der Beschriftung und die verwendeten Komponenten wie Schaltung, Bremsen, Steuerung etc. individuell zusammenstellen kann. So entsteht ein auf die individuellen Wünsche zugeschnittenes eBike. Ich hatte dann noch sehr grosses Glück: Das eBike war innerhalb von 4 Wochen lieferbar! Der Run auf Fahrräder ist nach wie vor ungebremst, bereits heute ist das gleiche Modell schon wieder auf unbestimmte Zeit ausverkauft. Corona lässt auch hier grüssen.
Es gab darum einiges auszuwählen und ich hatte bereits meine Vorstellungen. Ich wollte unteranderem keine Kette mehr, sondern einen wartungsarmen Zahnriehmen. In der Fachsprache heisst das «Carbon Drive» da der Riemen mit Carbonfasern verstärkt ist. Das puristische Design ist ein schöner Nebeneffekt, sieht einfach cool aus ohne Kettenblech.
Das nächste wichtige Teil, dass es auszuwählen galt war die Schaltung. Da der Zahnriemen vorgegeben war kamen nur Nabenschaltungen in Frage. Weil der starke Bosch CX Motor sehr viel Drehmoment hat, konnte ich nur zwischen zwei Schaltungen wählen, nämlich der stufenlosen Enviolo – TR AutomatIQ oder der klassisch geschalteten Rohloff – E14. Obwohl ich eigentlich ganz angetan war von der stufenlosen Enviolo habe ich mich nach einer Probefahrt für die bewährte Rohloff Nabe entschieden. Irgendwie kam ich mit diesen stufenlosen Gängen nicht zurecht und die Automatikregelung mochte nicht zu überzeugen. Darum dann doch die sehr teure aber auch sehr wertige Rohloff Schaltung mit 14 Gängen. Komplett in Deutschland in Handarbeit gefertigt, seit Jahren bewährt und unkaputtbar.
In Kombination mit der elektronischen eShift-Funktion von der Bosch Steuerung lassen sich die 14 Gänge per Knopfdruck einlegen. Schön ist auch, dass wenn man anhaltet, die Schaltung den definierten Anfahrgang automatisch einlegt. So kommt man problemlos von der Ampel weg und kann mittels eines längeren Tastendrucks gleich 4 Gänge hochschalten.
Auch die Details sind sehr schön gelungen bei diesem eBike. So sind z.Bsp die Aluminium Schutzbleche zweifarbig lackiert, passend zu der Rahmenfarbe. Auch die verwendeten Acros-Urban Pedale finde ich sehr schön. Auf dem Sandpapier hat man zudem einen sehr guten Halt mit den normalen Schuhsolen.

So! Und nun kommt etwas was so gar nicht Kerlemässig ist. Ich gebe es zu, ich bin ein Körbchenfahrer 😊 Es gibt nichts Praktischeres für mich den Rucksack, die Einkaufstasche, die frischen Brote, den Schlüsselbund, das Portemonnaie etc. einfach in das Körbchen zu werfen. Das gute am neuen Rad ist, dass man den Korb einfach nur einklicken kann. So ist dieser im nu wieder demontiert oder man kann diesen gleich in den Laden mitnehmen zum Einkaufen. Der Racktime Packträger machts möglich.
Bleibt mir nur noch uns allen einen schönen Frühling zu wünschen, bei mir sicherlich mit einigen Fahrradausflügen.

Endlich wiedermal

Ich weiss, dieser Blog ist leider etwas verweist im Moment. Mein Autoimmunerkrankung macht mir immer noch zu schaffen und ich bin darum im Moment nicht viel unterwegs. Die Füsse schmerzen zwar etwas weniger, aber die Atmung geht zeitweise sehr schlecht. Die Geschichte ermüdet einen ziemlich und kann nach drei Monaten Dauer nicht mehr so gut von mir ignoriert werden als ganz am Anfang. Spätestens das morgentlich Tabletten-einwerf-Ritual erinnert einen leider daran, dass man gemäss Definition krankt ist, obwohl vorher gemäss meiner Wahrnehmung immer nur die anderen krank waren. Aber ich will hier nicht ins grosse Jammern verfallen, echte Kerle halten das aus, Unkraut vergeht nicht so schnell. Zum Glück konnte ich am Sonntag mit einem guten Freund einen Flug nach Lausanne unternehmen. Nach so langer Zeit war ich froh, dass er mir dies mit seinem privaten Flugzeug ermöglichte und mich unterstützte in der Navigation und bei der Landung.

Abgeflogen sind wir in der Nähe von Baden Richtung schweizerisches Mittelland. Das Wetter war gut, etwas Windig in den unteren Luftschichten, aber auf 6500 Fuss war es dann ganz angenehm. Auf dem untenstehenden Foto sieht man die Alpen von Willisau aus, die Fernsicht war sehr gut.
Dann ging es durch die Kontrollzone des Flughafens Bern. Hier konnte ich mein Funkkönnen testen, denn ich musste mit dem Controller sprechen um uns die Überquerung (Crossing) bewilligen zu lassen. Hat zum Glück alles bestens geklappt, auf dem Foto unten sieht man noch ein Stück von der Landebahn, im Hintergrund die Berner Alpen.
Hier die Altstadt der Stadt Bern inkl. Bundeshaus und der Aare, die sich um die ganze Stadt schlängelt.
Weiter ging es durch Fribourgerland Richtung Genfersee um in Lausanne dann zu landen. Nach Fribourg war ich ziemlich beschäftigt den Sinkflug einzuteilen, das Informations- Band des Flughafens abzuhören und den Anflug final festzulegen. Darum ist das letzte Foto vom Lac de la Gruyère im Fribourgerland, dort wo der leckere Käse herkommt.
Nach Hause ging es dann den gleichen Weg zurück, mit einem Schwenker über Aarau mit der schönen Aare, um meiner Mutter aus der Luft hallo zu sagen 😉
Nein, Quatsch, das war natürlich nicht der Grund. Der Anflugsektor des Flughafens befindet sich im Nordosten und wir wären sowieso dort vorbeigekommen. Am Abend war ich dann richtig geschafft, war sehr anstrengend für mich aber auch sehr schön. Merci Werni!

Ausgebremst

Ich musste mich heute wirklich aufrappeln hier wieder mal etwas zu Posten. Normalerweise gäbe es einiges zu berichten, denn ich wollte im Frühjahr einige Flüge nach Lausanne, Ecuvillens und auch nach Deutschland unternehmen, zudem stand Winterwandern auf dem Programm. Aber meine gesundheitlichen Probleme haben mich leider wortwörtlich ausgebremst. Ich will es irgendwie nicht wirklich wahrhaben und ignoriere die ganze Sache so gut es geht. Habe ich gut hingekriegt, mir was seltenes anzuschaffen an dem nur 20 vom 100’000 Einwohnern erkranken…. super, habe gleich den Jackpot geknackt (Sarkasmus lässt grüssen). Die gute Nachricht ist, dass die Erkrankung eine gute Prognose hat. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es verschwindet wie es gekommen ist, denn man kann leider nicht viel dagegen machen. Die schlechte Nachricht ist: es dauert!

So eile ich seit Dezember von Arzttermin zu Arzttermin, zum Radiologen, zum Spezialarzt, zum anderen Spezialarzt für eine Zweitmeinung usw. Das einzig positive das ich der Geschichte abgewinnen kann ist, dass ich mich bei der Arbeit etwas zurückgenommen habe. Es tut gut mal ein Stück zurück zu stehen und das andere die Welt beim Kunden retten können. So mache ich in den letzten Wochen einige ausgedehntere Spaziergänge in der Gegend, die Medikamente helfen einigermassen, ich kann zumindest wieder laufen.

Andre haben Corona, ich habe Fusscorona

Mein neuer Arbeitsplatz

Im Moment ist mir irgendwie nicht so nach Bloggen, darum erscheinen hier die Post’s nur sehr spärlich in letzter Zeit. Es gibt auch nicht viel zu berichten, denn die Schweiz befindet sich im zweiten Lockdown, das Wetter ist schlecht, mein Flughafen mehrheitlich geschlossen da die Graspiste entweder verschneit oder unter Wasser steht. Auch habe ich immer noch mit meiner Gesundheit zu kämpfen, die Entzündungsgeschichte von Weihnachten / Neujahr beschäftigt mich leider immer noch.

Darum hier ein kleiner Beitrag zu meinem neuen Arbeitsplatz. Unser Unternehmen ist anfangs letztes Jahr in einen neuen Bürokomplex eingezogen. Das coole daran ist, dass sich dieser in einem Hochhaus im grössten zürcherischen Einkaufzentrum befindet.

Allerdings ist seit dem Umzug fast niemand in den neuen Büroräumlichkeiten gewesen, da seit beginn des Corona Desasters eine strikte Homeoffice Pflicht herrscht und diese auch nicht über den Sommer gelockert wurde. Aufgrund privater Umstände habe ich seit anfangs Jahr eine Office Bewilligung, sprich ich darf wieder zum Arbeiten einige Tage ins Büro zurück. So laufe ich jeden morgen durch das gespenstisch wirkende Einkaufszentrum, dass fast so aussieht als hätte es einen Gift- oder Atomunfall gegeben. Alles zu, alles abgesperrt.

Im achten Stock präsentiert sich eine neue, helle Büroumgebung mit neuen Möbeln, neuen Bildschirmen, Kaffee-Ecke mit Begegnungszone etc. die seit einem Jahr von fast niemanden benutzt wurde.

Zudem hat man von dort oben eine fantastische Aussicht auf die Alpen und am Morgen jeweils auf den Sonnenaufgang. Echt schön, wenn man am Morgen so von der Sonne begrüsst wird und die Aussicht auf die Berge bestaunen kann.

Ich bin viel alleine dort und habe den ganzen Stock für mich. Es wird wohl nie mehr jeder Arbeitsplatz besetzt werden und ob die Arbeitsplätze so bestehen bleiben steht in den Sternen. Denn wieso soll denn das Unternehmen Arbeitsplätze zu Verfügung stellen, wenn seit fast einem Jahr der Betrieb läuft ohne, dass jemand irgendwo an einem vom Unternehmen bezahlten Schreibtisch sitzt?

Dies entspricht natürlich nicht ganz meiner Meinung und greift etwas zu kurz, denn in meinem Bereich wäre es wirklich hilfreich und auch produktiver, wenn man spontan miteinander zusammenstehen könnte und etwaige technische Designs kurz an die Wandtafel malen könnte. Das ginge theoretisch auch mit den gängigen Kollaborations- Tools, aber wenn man schon mal selber probiert hat mit der Maus auf einem Bildschirm etwas zu zeichnen, dann weiss man, dass dies nicht so einfach geht wie an einer Weisswand. An die soziale Verarmung will man schon gar nicht denken.

So wie es aussieht bewahrheitet sich leider meine Aussage vom letzten Post, dass wir wohl alle noch lange mit dieser neuen Art des Lebens irgendwie zurechtkommen müssen.

In Zukunft unter der Glasglocke?

Ich äussere mich ja hier nicht so oft über diese Corona Krise, denn ich will mich eigentlich nicht damit beschäftigen und versuche so gut als möglich meinen Medienkonsum auf das Minimum zu reduzieren. Diese Vogel-Strauss-Kopf-in-den-Sand Strategie funktioniert eigentlich ganz gut für mich, denn ich kann an der Situation selber sowieso nichts ändern. Da ich keine Kinder habe bin ich natürlich etwas im Vorteil. Meine Kontakte zu anderen sind dank Homeoffice oder leerem Office ziemlich limitiert, ich bin, abgesehen von geschlossenen Shops und Masken, eigentlich (noch) nicht von sehr einschneidenden Massnahmen betroffen.

Ab nächster Woche hat auch die Schweiz ihre nächste Lockdown-Stufe gezündet. Zwar hängen unsere Massnahmen, typisch föderalistisch schweizerisch, etwas den Behörden im Ausland hinterher, aber auch bei uns sind ab nächster Woche, trotz rückläufiger Fallzahlen und Hospitalisationen, schweizweit sämtlich Einkaufsläden, bis auf die des täglichen Bedarfs, geschlossen um gegen das Virus anzukämpfen. Die Schulen allerdings bleiben offen. Zu Sinn oder Unsinn des Massnahmenflickwerks mag ich mich nicht äussern, aber man erwartet, dass wir uns wegen den rückläufigen Fallzahlen in falscher Sicherheit wiegen und heimlich, die ungemein ansteckendere Virus-Mutation aus Grossbritannien sich versteckt im Untergrund ausbreitet, um uns dann in den nächsten Wochen die gefürchtete dritte Welle zu bescheren. Man kommuniziert uns also, dass wir von gelb (oder rot) wieder auf rot (oder dunkelrot) schalten, ACHTUNG: Gefahr in Verzug, in Deckung gehen! Den Blick auf Deutschland, Österreich, Frankreich oder Spanien gerichtet stellt man allerdings fest, dass die bisher ergriffenen, zum teil recht einschneidenden Massnahmen mit partiellen Ausgangssperren, Kontaktbeschränkung, geschlossenen Schulen etc. auch nicht wirklich die erwünschte Änderung im Epidemischen Verlauf bringen. Man hat fast das Gefühl, dass irgendwie die Menschen in Europa wegen der doch eher liberalen Grundhaltung das Ganze nicht in den Griff bekommen werden. Eine Totale verordnete 3-wöchige Ausgangssperre mit Schliessung der Grenzen, Bewegungsrestriktionen, drakonischer Strafverfolgung bei nicht Einhaltung will niemand beschliessen, darum wird uns wohl die ganze Angelegenheit noch etwas länger beschäftigen, denn die neuste Virusmutation aus Afrika ist ja bereits in den Startlöchern.

Aber wie weiter? Werden wir jemals wieder das Leben so wie wir es kannten mit all unseren Freiheiten wieder zurückbekommen? Zugegeben, unsere Generation hatte bis jetzt eigentlich nicht mit irgendwelchen grösseren Problemen zu kämpfen. Verglichen mit unseren Eltern, die den zweiten Weltkrieg noch miterleben mussten, sind wir doch recht verschont geblieben. Abgesehen davon, ob man es schaffte sich jedes Jahr als erster das neuste iPhone zu ergattern, hatten wir eigentlich mit keinen grösseren Widrigkeiten zu kämpfen. Doch warum tun wir uns denn so schwer mit diesen Massnahmen, was finden wir daran so einengend und schlimm (mich eingeschlossen)? Eine Erklärung die mir spontan in den Sinn kommt ist unsere Wahrnehmung des Gebens und Wegnehmens. Bekommt man etwas, z.Bsp. eine Lohnerhöhung oder eine Vereinfachung dann freut man sich darüber, aber nach einigen Monaten wird das erhaltene als «normal» betrachtet, man hat sich daran gewöhnt. Nimmt man jemanden etwas weg, z.Bsp. macht eine Lohnreduktion oder schränkt man Freiheiten ein, dann stört uns das unter Umständen noch ziemlich lange.

Dieses virale Bild, dass via Facebook, Twitter und Instagram verbreitet wird, passt eigentlich ganz gut zu unserer Zeit. Das Bild zeigt ein futuristisches Fortbewegungsmittel, wie der Verkehr in den Städten in Zukunft hätte aussehen können.

Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug für eine Einzelperson, wie es sich Walter Molino 1962 ausgedacht hat. Molino entwarf die «Singoletta» um damit die Anzahl an Staus im städtischen Verkehr zu reduzieren. Die mittlerweile eingestellte Wochenzeitung „Domenica del Corriere“ hatte die Zeichnung am 16. Dezember 1962 auf ihrer Rückseite abgedruckt.

Walter Molino war sich dazumal wohl nicht bewusst, dass sein futuristisches Fahrzeug heutzutage neue Bekanntheit erreichen würde, denn passend zu unseren Distanzregellungen und den Masken wäre es doch auch denkbar, dass wir uns in Zukunft nur noch unter einer Glasglocke durch die Innenstädte bewegen könnten, oder?

Ich hoffe mal, dass es nicht soweit kommt und die Krise sich gegen Sommer legen wird um dann im Herbst ein weiteres, hoffentlich letztes Mal aufzuflammen. Ich denke wir müssen uns wohl bis Sommer 2022 gedulden bis wir sinnbildlich ein «Glasglocken-freies» Leben wieder führen können.