Ebels Sprachsprechstunde

Da ich in der Vorweihnachtlichen Zeit ziemlich beruflich absorbiert bin komme ich kaum noch zum Bloggen. Ich könnte allerdings momentan sowieso nicht so viel interessantes berichten. Unteranderem habe ich mit der der Firma einen Escape Room Game besucht, ich war an zig Weihnachtsmärkten mit obligatem Glühwein, aber alles irgendwie nicht so erwähnenswert. Darum greife ich einen Post auf den ich schon lang mal schreiben wollte. Ich liebe Martin Ebels kleine Sprachsprechstunde. Immer wenn ich den Tagesanzeiger online lese und auf eines seiner Videos stosse, dann schaue ich mir es sofort an. Süffisant wie er hier mit dem guten Deutsch in aller Kürze der Weltwoche ans Bein pinkelt.

Natürlich weiss ich, dass mir wohl ein paar zusätzliche Sprachsprechstunden bei Ebel auch gut tun würden 😉 aber nobody is perfect.

Schöne Vorweihnachtszeit euch allen!

Black whatever

Die letzte Woche konnte man ja unmöglich dem „Black Friday“ ausweichen. Black Friday, Black Weekend, Black Sales, Black Presales, Black Days und Black Bratwurst, alles war irgendwie Black. Da ich annehme, dass all diese Shoppingirren sowieso nicht wissen warum die ganze Kommerzveranstaltung so heisst habe ich das kurz nachgelesen: Der Black Friday (schwarzer Freitag) wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Thanksgiving (Erntedankfest) genannt. Da Thanksgiving immer auf den vierten Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Freitag als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison. Da die meisten US-Amerikaner diesen Tag als Brückentag nutzen und erste Weihnachtseinkäufe tätigen, werden große Umsätze in den Geschäften gemacht.

Bei der Herkunft der Bezeichnung „Black Friday“ gelten die folgenden Erklärungen als die populärsten:
– Der Name kann daher rühren, dass die Menschenmassen auf den Straßen und in den Einkaufszentren aus der Entfernung wie eine einzige schwarze Masse erscheinen
– Eine weitere Theorie ist die, dass an diesem umsatzstarken Tag die Händler die Chance haben, aus dem Minus herauszukommen – also statt roter Zahlen schwarze zu schreiben.
– Dazu passt der Hinweis, die Händler hätten an diesem Tag vom Geldzählen schwarze Hände.

Was das mit uns hier zu tun hat bleibt mir verschlossen. Wir feiern ja weder Erntedankfest noch nehmen viele Leute am besagten Freitag Urlaub (ausser ev. die ganz Shopping verrückten) und unsere Geldscheine färben im Gegensatz zum Dollar auch nicht ab. Allerdings feiern wir unterdessen auch bereits Halloween, so wie es scheint lässt der Handel nichts aus lässt um uns irgendwie noch mehr Ware zu verkaufen. Wirtschaft funktioniert nur durch mitmachen hat mir ein guter Freund mal erklärt und wenn man den Leuten suggeriert, dass sie sparen können fangen diese anscheinend wie wild an zu kaufen.

An alle die, die so wie ich, den Black Friday verpasst haben und nun ohne Weihnachtsgeschenke dastehen, hätte ich noch eine schöne Geschenks- Idee aus dem Sportsortiment. Dieses wunderschöne, Handgefertigte Edelstahl Hantelset mit in Silikon gefertigten Ränder, inklusive der passenden Transparenten Geschenks- und Aufbewahrungsbox für sagenhafte 790.00 CHF. Etwas Luxus muss ja bekanntlich sein und man verleiht so seinem Training den heute nötigen Stil.

Wem das etwas zu teuer sein sollte dem hätte ich als alternative diesen schönen Edelstahlexpander mit passendem Glanzetui oder alternativ dazu das Kleinhantel Set ebenfalls mit schönem Etui. Dies zu 340.00 CHF respektive zu 172.00 CHF was ja fast schon ein Schnäppchen ist.

Also keine Panik, auch nach dem Black Friday kann man weiterhin für irgendwelchen Schwachsinn problemlos Geld ausgeben.

Der Polaroid Effekt

Vor einiger Zeit war ich an einer Party eingeladen an der eine alte Polaroid Kamera herumgereicht wurde. So entstanden viele nette Bilder von den Gästen die dann sofort im Partylokal aufgehängt wurden. Da es ein schöner Abend und die Stimmung dementsprechend gut war lächelten aus den vielen Bildern alle Partybesucher von den Wänden hinunter.

Was mir aufgefallen ist, dass durch die gegebene Unschärfe in den Polaroid Bildern alle Leute sanft und überaus freundlich wirkten. Etwas Polaroid Effekt würde wohl einigen Leuten noch gut stehen in der heutigen Zeit….

Komplex oder einfach? Bequem oder besser Unbequem?

Kürzlich flog ich über ein verlängertes Wochenende nach Leipzig und hatte am Flughafen etwas Zeit zu lesen. Ich habe mich mit einem Kaffee hingesetzt und das NZZ Folio mit dem prägnanten Titel „Warum so kompliziert“ gelesen. Der Leitartikel „ dem Chaos trotzen“ ging der Frage der heutigen komplexen Systeme nach. Zuerst muss man differenzieren zwischen komplex und kompliziert. Eine Mechanik einer Uhr ist z.Bsp. kompliziert, wenn man sich mit der Konstruktion befasst wird man früher oder später in der Lage sein diese zu begreifen. Komplex hingegen sind lebendige Systeme die untereinander agieren, z.Bsp. Freunde, die Familien, etc. In diesen Systemen können Tragödien oder auch Komödien entstehen ohne, dass diese an einen Fahrplan gebunden sind, es passiert einfach. Auch Unternehmen, Gesellschaften und Staaten entfalten eine Form der Komplexität die sich unserer Vorstellung entzieht. Dies äussert sich in überraschenden Entwicklungen, überraschenden Konflikten und ratlosen Akteuren. Die Unregierbarkeit des Staates ist schon seit längerer Zeit Thema bei Politwissenschaftlern. Die letzten Entwicklungen wie der Brexit, die Uneinigkeit der EU oder die Aussenpolitik der USA u.a. geben ihnen wohl Recht.

Auch Unternehmen sind von dieser Entwicklung betroffen. Diese schliessen sich unter dem Vorwand der Wettbewerbsfähigkeit immer zu grösseren Einheiten zusammen mit dem Effekt, dass die Komplexität immer bedrohlicher wächst. Die Folgen sind undurchsichtige Verantwortlichkeiten, strukturelle Trägheit und fehlende Innovationskraft. Die wachsende Komplexität unseres Umfelds wird auch als mögliche Ursache der vielen Neuronalen Krankheiten verantwortlich gemacht. Depressionen, ADHS oder Burnout- Syndrom sind allgegenwärtig. Was also tun wenn einem die übermächtig erscheinende Wirklichkeit auf den Leib rückt? Man muss versuchen sich diese Welt durch Komplexitätsreduktion wieder vom Leibe zu schaffen. Die Anhänger extremer politischer Anschauungen, Verschwörungstheoretiker, fundamentalistische Gläubige, die militanten Veganer, die Nationalisten, ja all diese haben eines gemeinsam: Sie hängen alle einem vereinfachten Welterklärungsmodell an, dass sie vehement verteidigen. Jeder Widerspruch bestärkt sie in der Überzeugung, die eigene Lehre sei die richtige.

Nüchtern betrachtet muss man allerdings eingestehen, dass vieles heute wirklich einfacher ist. Die sogenannte „Convenience“ hat überall Einzug gehalten. Die Waschmaschine wäscht, der Geschirrspüler spült, das Mobiltelefon telefoniert und macht nebenbei noch andere nützliche Dinge. Alles ganz einfach und für jeden zu verstehen. So können wir uns tagein, tagaus mit allerlei „einfachen“ Tätigkeiten Stundenlang beschäftigen, die unzähligen Menschen (zu denen auch ich gehöre) streicheln ihr Mobiltelefon nur zu gerne Tag für Tag etliche Male.

Unsere Bequemlichkeit siegt über uns tagtäglich. Anstatt beim nächsten Ausflug eine Strassenkarte zu lesen um die Route selber zu planen zücken wir unser Mobiltelefon und tippen kurz das Ziel ein um uns dort hin führen zu lassen. Digital dement machen wir uns dann auf den Weg und wissen nicht mal wo wir uns genau befinden wenn man uns fragen würde. Bringt uns dies persönlich weiter wenn wir nur noch konsumieren? Oder ist es nicht eher so, dass wir wieder das Unbequeme bewusst annehmen sollten? Die meisten von uns tun dies bereits ohne darüber gross nachzudenken, wir nennen es Hobby. Beim Holzschnitzen, Reparieren, Laufen, Joga etc. mit solchen Aktivitäten durchbrechen wir die Macht der Convenience und versuchen ihr so zu wiederstehen. Oder wie ein sehr bekannter US Präsident mal sagte „do the other things, not because they are easy, but because they are hard”.

Dieser Poste ist eine sehr kurze Zusammenfassung der Artikel „dem Chaos trotzen“ und „Tyrannei der Bequemlichkeit“ aus dem NZZ Folio vom September 2018 und können teilweise online gelesen werden. Mein Lese Tipp!

Kurzurlaub in Italien

Der Tod meines guten Freundes hat mir ganz schön zugesetzt, darum musste ich mal weg vom dem ganzen hier daheim. Deshalb kurzentschlossen ins Piemont gefahren um die Seele etwas baumeln zu lassen und um einen schönen Teller Trüffelpasta zu essen. Die Gegend kenne ich schon ganz gut da ich im Piemont einige Male Urlaub gemacht habe. Dieses Mal allerdings ohne Hotel Reservation nach Alba losgefahren, man wird schon etwas zum Übernachten finden. Dies stellte sich dann aber etwas komplizierter heraus als gedacht denn am Wochenende war die Internationale Trüffelmesse, mehr dazu weiter unten im Poste. Nach den Bemühungen des Tourismusbüro in Alba und einigen selber geführten Telefonaten, mit dem Agristourismo Casa Scaparone eine schöne Unterkunft gefunden die nur 10 Minuten vom Zentrum in Alba entfernt liegt.
Das Casa Scaparone ist eines der wenigen Agritourismi in der Region, dass ein eigenes Restaurant hat. Am Abend sind darum auch viele Einheimische zu Gast die hier ein leckeres Abendessen zu sich nehmen. So hat man zusätzlich zu der sehr geschmackvoll gestalteten Anlage noch gratis das richtige Ambiente, italianita vera! Am Morgen wurde dann ein sehr schön angerichtetes Morgenessen serviert, zum Teil mit eigen angebauten Bio Produkten.

An den darauffolgenden Tagen wollten wir eigentlich wandern gehen, es war aber leider noch zu Nass da es am Donnerstag ziemlich stark geregnet hatte. Auf dem Wandertrack von Barolo nach La Morra sind wir dann an einem Rebhang steckengeblieben, die Schuhe hatten gefühlt 1 Kilo Lehm unter den Sohlen.

Darum kurzerhand das Programm geändert, zurück nach Barolo gefahren um dort standesgemäss einen Teller Pasta mit Trüffel und ein Glas Barolo zu geniessen, es war ja schliesslich schon Mittag durch!

Auch war ich dieses Jahr in zwei Städten in denen ich vorher noch nie war. Saluzzo wurde im Reiseführer als die schönste Stadt im Piemont angepriesen, Savigliano soll den schönsten Platz im Bezirk haben.

Saluzzo

Savigliano

In Saviglinao dann meinen obligatorischen Aperol Spritz getrunken und die kleinen offerierten Häppchen dankend angenommen. Dies zu einem Preis der in Alba nicht denkbar wäre.

Zurück also zu Alba in dem letzten Samstag zusätzlich zum bekannten Warenmarkt die Internationale Trüffelmesse stadtgefunden hat. Man muss wissen, dass gerade an Samstagen Alba förmlich von Touristen geflutet wird. Mietwagen, Wohnmobile und Reisecars verstopfen die Parkplätze, überall hört man Deutsch und Schweizerdeutsch, die Touristen drängeln sich durch die Gassen und durch den Warenmarkt.

An diesem Wochenende waren natürlich noch ein paar Leute zusätzlich wegen der Internationalen Trüffelmesse da. Was ich nicht wusste und erst zuhause nachgelesen habe ist, dass die Messe wirklich international ist. Es ist die älteste Messe der weißen Trüffel die am 13. November in der Weltauktion der weißen Alba-Trüffel gipfelte. Dank einer Live Satellitenverbindung sollen Städte aus der ganzen Welt an dieser teilnehmen. An der letzten Veranstaltung beteiligten sich Städte wie Paris, Hongkong, Moskau, Las Vegas, London, München, Tokio, New York, Los Angeles und Hollywood.

Kein Wunder, denn der weisse Trüffel aus Alba wird als die teuerste Delikatesse der Welt gehandelt. Ein Kilo hochwertiger Ware kostet bis zu 10 000 Euro, besonders grosse Exemplare nehmen es sogar mit purem Gold auf. Im Jahr 2009 wurde ein Exemplar von 750 Gramm für 100.000 Euro ersteigert.

Allerdings muss man wissen, dass es weissen Trüffel auch aus Slowenien, Kroatien, und Rumänien gibt. Lebensmittel Chemiker tun sich schwer einen Unterschied zwischen einem weissen Trüffel aus Alba und einem anderen herauszufinden. Der einzige deutliche Unterschied ist, dass die Trüffel aus den anderen Ländern zu einem Zehntel des Preises angeboten werden. Es gäbe anscheinend zwei Typen von Trüffelliebhabern: solchen, die glauben, Trüffeln seien gut, weil sie so teuer sind und solchen, die wissen, dass sie so teuer sind, weil sie so gut sind. Ich gehöre wohl eher zur zweiten Kategorie, ich liebe Tagliatelle al Tartufo.

Wie immer, schön wars!

Das letzte WhatsApp

Am Anfang eines Blog Beitrags ist die Seite immer ganz weiss. Es gibt Beiträge bei denen es mir richtig gut von der Hand geht, die Buchstaben purzeln ganz schnell auf die Seite, es macht richtig Spass zu schreiben. Manchmal allerdings ist es ein richtiges Geknorze, ich finde nicht die richtigen Wörter, die Satzstellung gefällt mir nicht, geschweige denn die Grammatik. Dieser Beitrag gehört eindeutig zu der zweiten Kategorie, ich würde sogar sagen es ist der schwierigste den ich je geschrieben habe.

Mein guter Freund Marius, mit dem ich nun seit fast 3 Jahren während der Woche zusammenwohne, ist unerwartet und viel zu früh am 16. September 49 jährig verstorben. Das letzte Lebenszeichen war eine WhatsApp Nachricht die ich am vorletzten Samstag von ihm erhalten hatte. Wir unterhielten uns übers Pilze sammeln und er meinte er würde am Sonntag suchen gehen. Wie mir berichtet wurde sagte er während dem sammeln plötzlich, dass es ihm nicht mehr so gut gehe. Kaum hatte er dies gesagt fiel er zu Boden und war Tod. Sämtliche Reanimationsversuche der Anwesenden und der Rettung blieben erfolglos. Dieser Chat bleibt jetzt für immer stumm.
Nach dem ersten Schock probiert man dann irgendwie zu funktionieren, ist für die Angehörigen da die ich fast alle kenne, versorgt die Katze, schaut dem Haus, probiert sich mit allem unwichtigen irgendwie abzulenken. Aber spätestens nach der Beerdigung am letzten Dienstag hat man die Gewissheit, dass er nie mehr zurückkehren wird.

Es kommen wohl noch ein paar schwere Wochen auf mich zu. Wir wollten noch so vieles zusammen unternehmen, z.Bsp. nächstes Jahr einen längeren Urlaub auf Zanzibar verbringen bei dem wir gemeinsam Kitesurfen wollten. Oder wir wollten schon lange einmal einen Klettersteig besteigen. Schon über ein Jahr ist die Ausrüstung gekauft und liegt bereit im Schrank. Es gibt auch noch so viele Sachen die ich ihn noch Fragen wollte oder mit ihm besprechen. Aber irgendwie war der Moment ungünstig oder die Situation unpassend. Alles bleibt jetzt unbeantwortet.

Marius war für mich ein besonderer Mensch, so vielfältig wie kaum ein anderer. Auf der einen Seite der Abenteurer der gerne Gleitschirm flog, mit Haien Tauchen ging, in Mosambik Entwicklungshilfe leistete oder irgendwo mit seinem VW California Camping Bus hin fuhr um in der Natur zu übernachten. Gleichzeitig war er auch ziemlich häuslich, war stets bemüht sein schönes Haus in Ordnung zu halten, dass der Rasen beim Haus gut aussieht. Er war sogar richtig stolz auf seinen Golfrasen.

Er war aber auch der introvertierte Künstler, die vielen selbst gemalten Bilder im Haus zeugen von seiner Kreativität. Wir verbrachten ab und zu einen Abend an dem wir nicht viel miteinander redeten.

Was ich sicherlich aus dieser Tragödie mitnehme ist, dass man nichts aufschieben sollte. Darum der Ratschlag an alle: MACHEN! Besucht die Freunde die ihr schon lange wieder besuchen wolltet, reist dorthin wo ihr schon immer hin wolltet, verfolgt die Hobbies die ihr euch vorgenommen habt und arbeitet nicht zu viel für andere. Seine Arbeit war sicherlich auch ein Faktor unter der seine Gesundheit in den letzten Monaten gelitten hatte. Er war schlichtergreifend überarbeitet.

Wie sind alle sehr betroffen. Du bist viel zu früh von uns gegangen, du fehlst uns allen.

Wanderung über die drei Pize

Momentan herrscht bekanntlich wieder fantastisches Wanderwetter das man unbedingt ausnutzen sollte. Ein paar kleinere Wanderungen habe ich bereits gemacht, ich war also bereit für eine etwas schwerere Tour. Auf der Webseite eines bekannten Outdoorausrüsters war mir dann eine schöne Tour ins Auge gestochen, und da das Wetter am Wochenende perfekt werden sollte, kurzentschlossen einen Kurzurlaub im Bündnerland verbracht.

Die Tour führt aus dem romanischsprachigen Val Lumnezia ins walserische Obersaxen, wo die schweizerdeutsche Sprache vorherrscht. Darum heisst der Berg einmal Péz (romanisch) und dann wieder Piz. Da diese Kammwanderung zwischen den Tälern des Valser Rheins und des Vorderrheins anspruchsvoll ist, wurde die Anreise am Vortag empfohlen. Meine Begleitung und ich haben uns dann entschlossen, dass wir das Auto am Ende der Tour abstellen und mit dem Bus am nächsten Morgen zum Startpunkt fahren. So ist man am Ende der Tour unabhängig von den öffentlichen Verkehrsmittel die in dieser Gegend am Abend jeweils nur spärlich fahren. Darum in einem netten kleinen Hotel in Surcuolm übernachtet.

Es ist wirklich paradiesisch dort, diese Ruhe ist einfach unbeschreiblich. Etwas ausserhalb des Dorfes hat man dann eine Wunderbare Aussicht in das Tal des Vorderrheins und auf die Gegenüberliegende Surselva.

Am nächsten Morgen dann zeitig mit dem morgentlichen Bergglühen aufgestanden um den ersten Bus nach Lumbrein ins Val Lumnezia zu erwischen.

Der Anstieg zum ersten und höchsten Gipfel auf dieser Grattour, der Piz Sezner, erwies sich dann als ziemlich fordernd. Der Bergweg ist zwar angenehm zum Wandern da sich der Piz Sezner als sanfter Grasberg präsentiert. Der Anstieg blieb allerding, gerade im letzten Teil, konstant Steil.

Oben angekommen öffnet sich die Aussicht nordwärts über die Region Obersaxen und auf der anderen Seite des Vorderrheins zur Surselva mit dem Dorf Brigels.

Die Gratstrecke über den Piz Plauncas bis zum Piz Mundaun ist schmal und verläuft mal runter, mal wieder rauf auf die nächste Kuppe. Dazu kommt, dass die Rundumsicht so grandios ist, dass man immer wieder stehen bleibt, um sich daran sattzusehen.

Der Piz Mundaun ist darum auch schon mit der Rigi verglichen worden, und die Einheimischen haben ihn kurzum zur Bündner Rigi erklärt. Eine wirklich schöne Tour, die allerdings meine Begleitung und mich richtig forderte. Darum waren wir sehr froh, dass wir auf dem Piz Mudaun den letzten Sessellift ins Tal noch erwischten. Da die letzte Talfahrt im Sommer bereits um 15:30 Uhr ist, muss man sich also etwas ran halten mit Wandern.

Auch möchte ich hier mein neustes kurzes Video mit einigen Impressionen der Tour teilen. Die Gipfelumrundung ist mir gar nicht schlecht gelungen. Natürlich achte ich darauf, dass ich die anderen Wanderer mit den Emissionen meiner kleinen Kamera Drohne nicht belästige. Ich frage jeweils ob es andere anwesende stört, und wenn zu viele Leute anwesend sind verzichte ich drauf. Aber da wir gerade alleine auf dem Gipfel waren bot sich die Gelegenheit förmlich an.

Eine wirklich schöne Tour, der Wanderherbst ist somit standesgemäss eingeläutet.