Eventuell heute ausverkauft?

Wir wissen es alle, Fisch ist ein wertvolles Lebensmittel geworden. Seit Jahren predigt man uns, wir sollen höchstens einmal pro Woche Fisch essen und wenn überhaupt, dann nur Fisch mit Bio- und Umweltsiegel. Nachlesen kann man das auf der WWF Webseite von der die untenstehende Grafik stammt. Unteranderem steht dort, dass die weltweite Überfischung heute als eine der grössten Bedrohungen für die Gesundheit der Meere und das Überleben seiner Bewohner gilt. Weltweit gelten 33 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und 60 Prozent als maximal genutzt. In den europäischen Gewässern sei die Situation besonders schlimm. Im Mittelmeer und im Schwarzen Meer werden sogar 62,2% Prozent der Bestände als überfischt klassifiziert.
Ich versuche schon seit längerem meinen Fischkonsum auf ein vernünftiges Mass zu beschränken und wenn, dann kaufe ich Labelfisch aus möglichst nachhaltigem Fang. Allerdings muss auch ich zugeben, dass ich während meines Sommerurlaubs in Spanien sicherlich mehr als einmal pro Woche Fisch gegessen habe. Im Fischerdorf versorgten die lokalen Fischer den täglichen Fischmarkt…. wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob der Fisch wirklich aus dem eigenen Fang stammte oder zugekauft war. Der Fischmarkt jedenfalls hatte jeden Tag ein äusserst reichhaltiges Angebot, was natürlich dazu animierte diesen fangfrisch zu kaufen.
Genau gleich verhält es sich bei der Fischtheken in unseren Lebensmittelgeschäften. In jedem grösseren Einkaufzentrum bieten diese jeden Tag bis spät am Abend ein fast genauso reichhaltiges Angebot wie am Fischmarkt im Fischerdorf. Ob nun frischer Lachs, eine Dorade oder auch einen leckeres Thunfischfilet, es ist immer alles erhältlich. Gleich daneben, an der Sushi Theke, sind jeden Tag alle möglichen verschiedenen Varianten der beliebten Fischsnacks erhältlich. Von den vielen Sushi Restaurants, die es zahlreich in der Stadt gibt, schreibe ich schon gar nicht.
Das Paradoxon des Überangebots an den Fischtheken könnte hier in Zentraleuropa nicht offensichtlicher sein. Es gibt eigentlich fast nichts mehr, dennoch kann man jeden Tag, überall Unmengen davon kaufen. Eventuell würde ein «heute ausverkauft» helfen, die Sensibilisierung der Gesellschaft bei diesem Thema zu fördern.

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