Kuhinvestment

Vor zwei Wochen war ich wiedermal im Kurzurlaub bei Lugano. Durch die Vermittlung eines Freundes kann ich jeweils eine Privatwohnung oberhalb von Lugano mieten, mit einer herrlichen Aussicht über den ganzen Lago di Lugano und die Stadt.

Über eine Wanderung möchte ich kurz hier berichten, es war der Aufstieg zur Alp Cottino oberhalb von Bogno. Der Grund, dass wir uns für diese Wanderung entschieden hatten war, weil ein Freund ein sogenanntes «Kuhinvestment» seit längerem am laufen hat und stolzer Besitzer eines Hochlandrinds ist, dass auf der besagten Alp leben soll. Er bat mich darum nachzuschauen, wie es seiner Investition geht.

Wir nahmen also die Anfahrt bis nach Bogno unter die Räder, ca. eine Stunde von Lugano aus über kurvige Bergstrassen, immer tiefer in eines der vielen Tessiner Täler hinein. Bogno selber ist ein kleines Dorf, es gibt eine Kirche, einen Parkplatz… und das ist auch schon alles. Kein Dorfladen, kein Geldautomat und auch kein Restaurant.

Der Aufstieg kann also beginnen, schnell gewinnt man an Höhe. Die rund 600 Höhenmeter sind lediglich auf 3 Kilometer verteilt was einem von Anfang an ziemlich fordert.

Etwa in der Hälfte erreichen wir das Basiscamp (so nehme ich an) der Hochlandrinder von Natur Konkret.


Nach einem kurzen Rundumblick durch die Ställe mussten wir feststellen, dass die Rinder wohl schon auf der Alp sein müssen. Darum weiter Wandern, auf zur Alp Cottino!

Oben endlich angekommen präsentiert sich die Alphütte in einem sehr sauberen, aufgeräumten und guten Zustand. Die Investitionen der diversen Investoren tragen hier anscheinend Früchte.

Nur wo sind die Hochlandrinder? Kein Hochlandrind hier….

… kein Hochlandrind da…

….und hier auch kein Hochlandrind

Nach meiner Meinung gibt es die folgenden Möglichkeiten:
Entweder ist das ganze Kuhinvest eine «Öko- gutes Gewissen geben Kulisse» für wohlhabende Manager, die sich aus Spass eine Kuh irgendwo auf einer Alp leisten wollen und im Glauben gelassen werden, dass es die Kuh wirklich gibt

ODER

mein Freund bestellte zu viele Filetstücke, so dass die gesamte Herde unterdessen bereits geschlachtet wurde. Aber eventuell waren die Viecher auch auf einer anderen Alp…

Trotz der fehlenden Rinder, eine schöne, naturbelassenen Gegend hier. Während der Wanderung ist man fast alleine Unterwegs, man begegnet nur ganz selten jemanden anderen. Sehr empfehlenswert.

Am Abend dann noch der obligate Drink mit Aussicht auf das Lichtermeer von Lugano.

Ökologische Industrieautomation

An einem Geburtstagsfest konnte ich beim Rahmenprogramm eine schweizerische Holzbaufirma besichtigen. Die Feier fand neben der neu errichteten Fabrikhalle der Firma Schindler & Scheibling statt. Das seit längerem in der Region tätige Holzbauunternehmen erweiterte seine zwei Produktionsstandorte um einen weiteren Standort in Saland. Die neue Produktionshalle sollte aber alle bisherigen Rekorde sprengen, mit einer Grösse von 80 Metern Länge, 40 Metern Breite und einer Höhe von gut 20 Metern setzt sie sich grössenmässig an die Spitze der bestehenden Hallen, zudem wurde die neue Halle zu 90% in Holzbauweise erstellt. Es wurden nur wenige Metallträger, Betonelemente und Metallverbinder bei der Hallenkonstruktion verbaut um möglichst Nachhaltig zu bauen. Dies ist auch einer der Antriebe der Firma, die Nachhaltigkeit wird hier grossgeschrieben und in diese investiert. So wurde kürzlich einen Sägerei in der Region übernommen um den Nachschub vom regionalen Holz unter Kontroller zu haben und auch zu gewährleisten.


Schindler und Scheibling produziert keine klassischen Fertighäuser, sondern fertigt jedes Gebäude individuell an. Um trotz dem teuren Produktionsstandort Schweiz am Markt bestehen zu können wurde einiges in die Industrieautomatisation investiert. Hier sieht man eine geplante Wandkonstruktion im CAD. Es gilt nun das Skelett der Wand mit den geplanten Schnittwinkel zuzuschneiden und die dazu nötigen Nuten in die Holzteile einzufräsen.

Sobald man am Steuerpult das Programm startet, setzt sich der blaue Roboterkran an der Decke in Bewegung und holt im Materiallager das entsprechende passende, standardisiert vorfabrizierte Holzteil.


Dieses wird dann über Bänder in die Zuschneidemaschine transportiert wo ein anderer Roboter das Material packt (rote K2 Greifarme) und dann mittels Kreissäge und Frässcheibe das gewünschte Holzteil herstellt. Natürlich so optimiert, dass die Zuschnitte die Länge des Rohmaterials möglichst optimal ausnutzen und so wenig Abfall wie möglich entsteht. Das alles läuft vollautomatisch, ein eine einzige Person überwacht lediglich den Vorgang.


Ein weiteres Produkt sind reine Holzwandkonstruktionen ohne jegliche Isolation. Durch den Wandaufbau mit mehreren Schichten Brettern werden die nötigen Isolationswerte erreicht und es bedarf keiner zusätzlichen Glas- oder Steinwolle zur Isolation. Auch hier zeigt sich die Firma sehr innovativ.

Die Bretterschichten werden mittels Hartholznägel aufeinander genagelt, es gibt kleinere

und auch grössere davon die durch die verschiedenen Bretter getrieben werden.

Die Bretter werden für die Verarbeitung automatisch zugeschnitten und auf dieser Produktionstrasse aufeinandergeschichtet, dass sie das herzustellende Wand- Formteil in etwa abbilden.

Danach läuft dieser Nagelroboter darüber und setzt automatisch die vielen Holznägel Schicht für Schicht die die Wandkonstruktion zusammenhalten.

Die überstehenden Bretter werden nach der Zusammenfügung danach mit diesem Fräseroboter, natürlich ebenfalls automatisch, in die gewünschte Form gestutzt

und falls gewünscht können auch Muster in das Holz eingefräst werden.

Am Schluss entsteht so eine fertige, nachhaltige Wandkonstruktion ohne Metallschrauben, die am Stück zur Baustelle für die Endmontage geliefert werden kann.

Als letztes zu erwähnen wäre da noch die Wiederverwertung der Holzabfälle. Diese werden mittels eines Förderbandes und einem Saugsystem in den Keller geleitet und dort in einer Spezialmaschine zu Holzbrikettes weiterverarbeitet. Diese Brikette werden dann im Holzofen verfeuert und heizen die ganze Halle und die umliegenden Gebäude im Industrieareal. Natürlich läuft auch dieser Vorgang grösstenteils Automatisch ab.

Ich konnte während der Feier lange mit einem der zwei Verwaltungsräten der Firma sprechen, was ein wirklich sehr interessantes Gespräch war. Schön, dass es noch Leute mit Visionen gibt die solche Innovationen vorantreiben, dies trotz Hochkosten- Standortnachteil. Wie man sieht, funktioniert es.

Unterbruch der Extremflaute

Endlich! Ich habe es geschafft meine Extremflaute zu durchbrechen 😊 Ich werde per April in eine andere Firma verschoben. Die Arbeit und die Kollegen bleiben gleich, die Konditionen ebenfalls, einzig der Absender des Lohnzettels ändert…also nichts Aufregendes. Wegen diesem Wechsel müssen wir einen Teil des aufgelaufenen Urlaubs, Januar bis April, bereits beziehen. So gönnte ich mir einen Kurzurlaub in Locarno in meinem Lieblingshotel.
Das Belvedere ist ein sehr altes Hotel, dass schon seit über 100 Jahren in Locarno Hotelgäste empfängt. Die ganze Hotelmannschaft ist sehr freundlich, man gibt sich grosse Mühe dem Gast den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, dies mit dem ansprechenden Tessiner Charme. Ich wähle jeweils ein Zimmer im Neubau, der etwas oberhalb am Hang gelegen ist. Von dort aus hat man diese Atemberaubende Aussicht auf fast den ganzen Lago Maggiore und kann bei einem Glas Prosecco, windgeschützt in der eigenen Loggia, am Abend den Tag ausklingen lassen.
Ich habe nicht so viel unternommen, einige kleine Wanderungen in der näheren Umgebung, ich wollte schliesslich einfach etwas ausspannen. Der Frühling hat bereits angefangen in der Südschweiz, die ersten Bäume blühen bereits.
Die Wälder sind allerdings immer noch sehr braun, machen aber darum Platz für die Sonne und sorgen somit für angenehme Frühlingstemperaturen beim Wandern.
Es geht weiter gemütlich den Berg entlang, hier eine typische Tessiner Steinbrücke von denen es so einige gibt.
Weiter unten wieder die Farbenpracht der blühenden Bäume

und am Schluss der Wanderung gab es dann noch einen leckeren Caffè auf der Pizza Grande unter der wärmenden Sonne.
Schön wars!

Extremflaute

Ich habe gerade mein Mobiltelefon etwas aufgeräumt und dabei festgestellt, dass ich seit Neujahr nur die folgenden Bilder gemacht habe.

Ganz schön trist momentan also bei mir. Es ist nichts, bis gar nichts los momentan hier. Die Arbeit im Homeoffice ist stressig, das Wetter kalt und diese Woche zudem noch regnerisch und windig…grrgrrr. Wenn ich da an Freunde denke die gerade in Thailand Urlaub machen oder ein Freund der letzten Woche bei schönstem Wetter im Winterurlaub war, dann könnte ich fast in Depressionen verfallen. Aber ja, Urlaub ist bereits in Planung, ich hoffe das Wetter wird gut, dann habe ich auch mal wieder was zu berichten.

Willkommen 2022

Da in der Woche vor dem Jahresende das Wetter auf der Alpennordseite ziemlich regnerisch war und erst Besserung auf den 31.12. vorausgesagt wurde, kurzentschlossen einen Tagesausflug in das sonnige Tessin unternommen um in Locarno etwas Shopping zu machen und dann von dort aus, am sonnigen See entlang nach Ascona zu laufen (ganz gemütlich also). In Ascona angekommen musste man dann feststellen, dass wohl auch andere Deutschschweizer diese Idee hatten oder sich schon dort aufhielten um den Silvester im Ort zu verbringen.

Wie immer in Ascona, die Jetsetter geben sich die Hand, flanieren über die Seepromenade und lassen sich mit der neusten angesagten Mode gerne bestaunen. Um da gleich mitzumachen sind wir dann in der Life Style Bar 7 am Lido einen Prosecco trinken gegangen. Bei der schönen Abendstimmung untermalt mit den Chillout-Music Klängen der Bar schmeckte dieser noch besser. Was für ein schöner Ausklang.
Am darauffolgenden Silvestertag war das Wetter auch auf der Alpennordseite wieder gut und das für mich doch etwas schwierige 2021 verabschiedete sich mit einem schönen Sonnentag. Darum bereits am späteren Nachmittag auf dem Goldenberg aufs alte Jahr angestossen um dann um 24:00 Uhr das neue genau gleich begrüssen zu können.

Mein Horoskop für 2022 klingt schon mal vielversprechend: Traumjob, Traumwohnung, Traumpartner/-in, all das und noch viel mehr können Menschen mit meinem Sternzeichen im 2022 erwarten. Das Glück und die Sterne sind ganz auf meiner Seite, sodass ich vor allem in der zweiten Jahreshälfte merke: Dieses Jahr ist anders als die Jahre davor. Egal, was ich anpacke, es funktioniert. Nachdem ich im 2021 mit einigen Rückschlägen zu kämpfen hatte, kann ich mein Glück in diesem Jahr kaum fassen. Plötzlich fühlt sich alles so leicht und unbeschwert an. Daraus schöpfe ich Mut und Kraft. Ich sonne mich zwar in meiner Glückssträhne, doch kommt ein Sturm auf, stelle ich mich ihm nicht mehr entgegen, sondern lerne zu fliegen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen das gleiche und einen guten Start ins 2022!

Weihnachtskarten 2.0

Wie manche wissen, versende ich jedes Jahr Weihnachtskarten. Diese sind jeweils handgeschrieben und ich versuche jeder Karte eine persönliche Note zu verleihen in dem ich den Text jeweils auf die angeschriebene Person oder Familie anpasse. Es kommen dann insgesamt etwa 25 persönliche Karten zusammen, die es natürlich zuerst auszuwählen und zu schreiben gilt. 

Dieses Jahr habe ich mich für eine elektronische Variante entschieden. Meine Weihnachtskarte 2.0 sollte aber nicht weniger persönlich sein als die handgeschriebene und als animiertes Video per WhatsApp versendet werden können. Nach einigen Tests und Überlegungen habe ich mich für eine sich aufbauende Weihnachtskarte mit 4 Sequenzen entschieden. Persönliche handgeschriebene Anrede, gefolgt den sich aufbauenden Weihnachtswünschen mittels Plätzchen, ein schönes neues Jahr mit Prosecco und Konfetti und am Schluss der persönliche  handgeschriebene Gruss von mir.

Zuerst galt es darum das Storyboard zu entwerfen, eine handgezeichnete visuelle Vorlage die für die Erstellung von Bildinhalten genutzt wird. Dies gab mir einen Leitfaden welche Szene kommt nach welchem Abschnitt, wie stelle ich mir das zusammenfügen vor.

Danach wurde der Esstisch in ein Animationsstudio umgebaut. Kamera, Licht, Hintergrund musste zuerst positioniert, der Weissabglich mittels Graukarte erstellt, und optimale Blenden und Belichtungseinstellungen gefunden werden. Da ich nicht extra Filmleuchten anschaffen wollte, musste ich die Esstischlampe bei den geschriebenen Szenen mit einer provisorischen Befestigung umdrehen, sonst hätte das Licht in der Tafel zu fest gespiegelt.

Bei den Weihnachtswünschen stellte ich dann nach einigen Versuchen fest, dass die Idee diese mit einzelnen Plätzchen auszulegen nicht so ganz funktionierte wie gedacht. Es dauerte zu lange und hinterliess zu viele Krümel die nicht so schön aussahen. Darum habe ich mich dann  entschieden die Buchstaben aus Salzteig selber anzufertigen. Es ist wie immer bei solchen Projekten… man denkt sich was aus, fängt an, und stellt dann fest, dass das ganze aufwendiger wird als gedacht. Aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich es auch durch.

Als ich dann endlich alle Sequenzen im Kasten hatte ging es ans Schnittpult um das ganze zusammenzufügen. Die Anrede sollte individuell austauschbar sein, die Grüsse und der Abspann blieben bei jeder Karte gleich. Als ich die Sequenzen, Übergänge aneinandergereiht hatte, den richtigen den Playspeed und Filter gesetzt, galt es noch die passende Untermalung auszuwählen was mich dann noch einige Zeit kostetet diese aufzuzeichnen, prinzipiell zu finden. Am Schluss entstand ein Projekt mit 2 Video- und 4 Tonspuren, dass Filmchen hatte eine Gesamtlänge von rund 50 Sekunden was der Zielsetzung von unter 1 Minute voll entsprach. Hier also das Resultat, die neutrale Version bei dem Katja den Vorspann schreibt und wir den Abspann mit beiden Namen angefügt haben.

 

Wie bereits erwähnt war die Produktion aufwendiger als gedacht, aber auch spannend. Ich konnte einiges lernen und würde ein paar Sachen beim nächsten Mal sicherlich auf Anhieb richtig machen. Im nächsten Jahr gibt es aber sicherlich wieder klassische Weihnachtskarten die etwas ruhiger daherkommen als meine Marcello’s Animation Studio Weihnachtskarte 2.0.

Fröhliche Weihnachten euch allen!

Zwischenbilanz

Ganze 3 Wochen ohne News sind nun bei bereits vergangen und die Nebenwirkungen halten sich in absolut verträglichen Grenzen, im Gegenteil, ich rege mich viel weniger auf und als angenehmer Nebeneffekt gewinnt man Zeit für anderes, so zum Beispiel die diesjährigen Weihnachtskarten zu entwerfen. Ich möchte nicht zu viel davon erzählen, es soll ja schliesslich eine Überraschung werden.
Ansonsten gibt es leider nicht zu viel berichten, die Autoimmumgeschichte ist etwas besser und ich hoffe nächstes Jahr wieder fliegen gehen zu können, ich übe mich nach wie vor in Geduld. Dann habe ich sicherlich wieder mehr zu berichten als jetzt…. dam, ist das langweilig momentan! Wenn ich daran denke wie eine Bekannte nach Frankreich ausgewandert ist und jetzt auf einem Gutshof wohnt umgeben von einigen Hektaren Land….da hätte ich so einiges zum Schreiben wenn ich so ein ähnliches Projekt anpacken würde. Aber es kommen sicherlich wieder interessantere Zeiten, ich bin schon froh das es mir etwas besser geht.